Mein Name ist Rosa Yassin Hassan, ich bin eine feministische Romanautorin und Journalistin aus Syrien und lebe seit zehn Jahren im deutschen Exil. Derzeit träume ich davon, ein Buchprojekt zu starten, das auf echten Geschichten von Frauen aus dem Nahen Osten basiert. Die Geschichten von Frauen aus dieser Region, die queer, trans, inter, asexuell oder lesbisch sind, Wie Sexualität und Geschlecht von Menschen gelebt wird, die nicht mit den Normen dieser patriarchalischen Gesellschaften übereinstimmen, ist kaum dokumentiert.
Mit diesem Projekt möchte ich endlich von ihren Kämpfen in den Herkunftsgesellschaften und im Exil, mit der Familie, mit sozialen Normen und Traditionen, mit Religion und Klasse erzählen. Ich will zeigen, wie die Beziehung zwischen Seele und Körper, Gefühlen und Empfindungen dieser Frauen aussieht und wie sie Liebe und sexuelle Erfahrungen erleben. Es sind die Details und die Erinnerungen, die die Härte, aber auch die Schönheit ihrer Geschichten ausmachen.
Ich werden diese Frauen in ihren Herkunftsländern und im Exil treffen, mit ihnen sprechen und ihre Geschichten in einer literarischen und zugleich dokumentarischen Form aufschreiben. Parallel zum Schreiben des Buches werde ich einen Dokumentarfilm über die Interviews produzieren, in dem alle Frauen auftreten werden, die das wollen oder können.
Die Zielgruppe dieses Projekts ist also eine sehr breite Öffentlichkeit, die kaum oder keine Kenntnis von Einzelheiten des Geschlechter- und Sexualleben dieser marginalisierten Frauen hat. Das Ziel des Projekts ist es, Frauen sichtbar zu machen, die unter ständiger Vernachlässigung leiden, ständigen Kämpfen oder gar den Versuchen ausgeliefert sind, ihre kaum vorhandenen Spielräume noch zu verringern.
Es wird zwei Jahre dauern, das Buch und den Film auf Arabisch fertigzustellen. Danach möchte ich beides ins Deutsche übersetzen lassen, um ein weiteres Publikum zu erreichen.