Mein Letzer Wunsch

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Am 13.07.1954 erblickte ich plötzlich das Licht der Welt .... Ok so früh fange ich jetzt doch lieber nicht an.

Jeder kennt es, einem werden immer wieder Steine in den Weg gelegt, jedoch wurde das bei mir schon in einem frühen alter gemacht.

Bereits mit 22 Jahren wurde mir gezeigt, was es heißt zu kämpfen. Nachdem ich die tolle Nachricht erfahren habe, dass ich Vater werde und mit meinen Freunden dies feiern wollte.  Am selben Tag erlebte ich meinen ersten Schlaganfall. Zu meinem Glück wurde ich nach einer Stunde in einem total hilflosen Zustand gefunden und sofort ins Krankenhaus gebracht.

Leider war ich zu dem Zeitpunkt linksseits gelähmt und meine Frau kam mit meinem gesundheitlichen Zustand nicht zurecht. Mir wurde meine zu dem Zeitpunkt 6 Monate alte Tochter von ihr in die Hand gedrückt und trennte sich.

Von nun an hieß es mein Kind groß zu ziehen und wieder fit zu werden. Während ich dabei war meinem Mädchen Alles zu ermöglichen was in meiner macht stand, war ich mit ihr zusammen in der Rehabilitation für 3 Jahre. Es passierte wirklich, Ihr zu liebe bekam ich meine Motorik wieder in den Griff. Klar war ich weiterhin immer eingeschränkt, jedoch Ihr zu liebe kämpfte ich weiter. Ich lernte wieder zu Laufen zu schreiben, ja auch mein Lachen hatte ich wieder vollständig zurück.

Nach der Reha war meine kleine 3.5 jahre alt und ging in den Kindergarten. Um Ihr ein gutes Vorbild zu sein, absolvierte ich eine Ausbildung als technischer Zeichner und tatsächlich, trotz des Schlaganfalls und meiner Handicaps, welche ich gut vertuschen konnte, war ich gut in meinem Job. Ich lernte eine Frau kennen die ich schließlich Heiratete und sie schenkte mir einen Sohn.

Ich dachte mir: "Das wars, ich habe es geschafft." Jedoch wurden mir wieder Steine in den Weg gelegt. Ich bekam plötzlich, nachdem ich alle Hindernisse überwältigte, ich anfing meinen Job zu lieben und ich meinen zu dem Zeitpunkt, 2 Kindern und Frau die Welt zu Füßen legen wollte, einen Herzinfakt erlitt. Weil dies scheinbar nicht genug war, folgten ein paar Wochen danach noch 2 weitere Herzinfakte hinterher. Doch auch hier hatte ich wieder das Glück auf meiner Seite gehabt und mir wurde geholfen. Ich wurde tatsächlich im richtigen Augenblick wieder einmal wehrlos auf dem Boden aufgefunden und ins Krankenhaus gebracht.

Es ging alles wieder von Vorne los. Die Gedanken spielten verrückt: "Warum nur, womit habe ich das alles verdient? Ich habe doch nie einen schlechten Gedanken gehabt, wollte nie jemanden was Böses tun. Wieso nur muss ich all diese Strapazen auf mich nehmen?" Jedoch wollte ich nicht aufgeben. Ich wollte weiter machen. Nachdem ich 3 Beipässe bekam und ich einen Herzschrittmacher hatte, wiederholte ich alles.

Ich ging wieder in die Reha und auch diese Hürde habe ich gemeistert. Es ging mir wieder gut. Jedoch durfte ich aufgrund der gesundheitlichen Komplikationen nicht mehr arbeiten. Ich musste in Rente gehen.  Nicht zuletzt waren meine Kinder zu diesem Zeitpunkt alt genug um ihre eigenen Weg zu begehen, und gingen diesen schließlich auch, verließen mich und zogen in verschiedene Bundesländer der Liebe wegen. Innerlich zerbrach ich daran, als ich aus der Reha kam und diese Information erfuhr. Welche Eltern kennen es nicht, man muss seine Kinder ziehen lassen. Folgend trennte sich auch meine Frau von mir, dass Sie all Das nicht mehr mitmachen konnte. Ich bedankte mich bei ihr für Alles, für die schöne Zeit, die tollen Erinnerungen und für den Sohn. Ich war zwar traurig, aber dennoch dankbar dafür, was ich dank Ihr hatte.

Ich blieb zum Glück telefonisch mit meinen Kindern in Kontkakt. Trotz der winzigen Rente war ich in der Lage, jedes meiner Kinder mindestens 1 mal im Jahr zu besuchen. Naja was soll ich sagen, mit meiner Rente bin ich nicht in der Lage super viel zu sparen, aber es reichte um die Beiden 1 mal im Jahr zu sehen.

Ich war dann schließlich alleine. Ich bekam einen Hund als Wegbegleiter und er war mein Ein und Alles. Ich ging wieder unter Leute und ich endeckte ein für mich sehr interessantes Hobby, das Mittelalter. Ich lerne mit Handbüchern und dem Internet verschiedene Anleitungen, wie ich mir selbstständig einen Hut aus Leder schneidern kann oder einen Umhang. Ich besuchte Mittelalter-Märkte die in der Nähe stattfanden. Ich liebte es die Shows zu sehen. Die vielen glücklichen Menschen, es war, als wenn ich ein teil davon war.

Eines Tages jedoch, auf dem Mittelalterfest im Sommer schaute ich mir an, wie die Ritter auf ihren Pferden ankamen und plötzlich schneller als ich denken konnte, hatte ich keine Kraft mehr die Leine meines Hundes zu halten. Es ging alles so schnell, alles wurde Schwarz.....

Ich kippte um. Mein Herz hatte aufgehört zu schlagen. Ich merkte einen Schlag wie ein Blitz. Es war mein Herzschrittmacher!

Ich wurde von ihm zurück geholt, machte die Augen auf und realisierte erst ein paar Minuten später, dass ich noch auf dem Fest war. Eine große Menschenmenge hatte sich um mich begeben. Alle hatten sie einen Kreis um mich gebildet. Ich zückte aus meiner Brusttasche den Schein heraus, dass ich einen Herzschrittmacher habe, ehe ich wieder das Bewustsein verlor.

Ich wachte im Krankenhaus auf. Es hatte sich herausgestellt, dass mein Herzschrittmacher nicht richtig eingstellt war und er zu schwach für mein Herz sei.

Auch dies wurde alles gehandhabt, ich erhielt einen Neuen. Ich lag wieder unter dem Messer, wurde wieder aufgeschnitten und dachte mir: "Das ist doch endlich mal genug." Mir wurde mitgeteilt, dass aufgrund der ganzen Geschehnisse mein Gehirn jetzt zu wenig Blut bekamund ich zu wenig Sauerstoff erhalte. All die Komplikationen die diese Situationen halt mit sich tragen.

Der dort behandelnde Arzt kannte mich bereits und mir gingen seither Sätze die er mir sagte, plötzlich nicht mehr aus dem Kopf. Es waren sätze wie:

,,Eigendlich sollten sie schon tot sein, Sie sind nur zu faul zum Umkippen."

,,Bleiben Sie doch endlich mal liegen, wie oft soll ich Sie noch zusammen flicken."

,,Wir sehen uns in spätestens 6 Monaten wieder.,"

Dann plötzlich habe ich über mein Leben nachgedacht. Egal was geschah, ich hatte immer wieder das Glück aufstehen zu können. Denn egal was passierte, ich war noch nicht tot.

Ich möchte mich für all das was ich überstanden habe, für all das, was ich geschafft habe und für all das, was ich erlebt habe bedanken.

Ich habe einen Wunsch. 2016 kam es mir über Nacht in den Sinn. Ich möchte den Jacobsweg zusammen mit meinem Hund laufen. Nicht weil ich Vergebung für meine Sünden haben möchte, ich möchte diesen historischen Weg bestreiten um Danke zu sagen. Danke für all das was ich geschaft habe, für all das was mir trotzdem geschenkt wurde.

Jedoch schaffe ich es nicht. Ich habe es 4 Jahre versucht, um genug Geld zusammen zu sammeln. Damit ich die Reise in Spanien starten kann, musste ich die Sprit- und Hotelkosten die dort jeden Tag entstehen können, mit berechnen.

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Ziel: € 7.500 • 6 Spenden

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