Wir glauben nicht an Wunder...

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Wenn man in das emotionslose Gesicht der heute 33 jährigen schaut, sieht man nur noch Kälte, Schmerz und Hoffnungslosigkeit. Sie ist sportlich gebaut, 1,75 groß und hat langes Haar. Heute ist die junge Frau aus Lettland verheiratet und hat 3 Kinder. Manchmal entgleist der jungen Frau ein leichtes Grinsen wenn sie feststellt, dass es ihr schwer fällt nach nur 5 Jahren in Deutschland die eigene Muttersprache zu sprechen und zu verstehen. Ihre beiden in Lettland geboren Kinder verstehen schon längst kein lettisch mehr. Die junge Frau hat den Entschluss gefasst ihr Heimatland ganz zu vergessen und somit wird auch im Hause bei ihr nur noch deutsch gesprochen.

Viel erzählt die junge Frau von sich nicht, sie ist sehr verschlossen. Manchmal erzählt sie, wie sie als Jugendliche in Lettland an Wettkämpfen teilnahm. Ihr größter Wunsch war der Profisport. Leider zerplatzte dieser Traum. Als sie 18 Jahre alt war arbeitete sie an einer Maschine in einer Holzfabrik. Bei einem technischen Defekt erfasste die Schneidmaschine ihren linken Arm und fügte ihr schwerste Verletzungen zu. Die Ärzte kämpften um ihr Leben. In den kommenden Monaten musste sie schwerste Operationen über sich ergehen lassen. Doch man konnte nur noch ihren kleinen Finger, den Ringfinger und 2 Drittel des Mittelfingers an ihrer linken Hand retten. Bis heute ist es ihr peinlich und sie versucht, ihren mit Narben übersäten Arm  und ihre Hand zu verstecken. Kaum einer ahnt etwas davon.

Dennoch versuchte sie ein normales Leben zu führen und eine Familie zu gründen. Trotz ihrer Einschränkung arbeitet sie hart. Meist in Nachtlokalen und Discotheken. Mit 25 brachte sie dann ihre erste Tochter und 2 Jahre später ihren Sohn zur Welt. Es schien alles in Ordnung, doch ihr Mann wurde immer gewalttätiger, nahm Alkohol zu sich und geriet immer in Streitigkeiten mit kriminellen Gruppen. Sie trennte sich von ihm und per Beschluss durfte er sich nicht weniger als 150m an sie und die Kinder nähern. Für die Kinder gibt es bis heute keinen Vater. Sie redet nicht über ihn. Bis vor ein paar Monaten, als sie die Nachricht bekam er sei verstorben.

Die folgenden Jahre waren die Hölle. Ihre Kinder bei Bekannten untergebracht ging sie weiterhin meist nachts arbeiten. Durch ihre Vorliebe zu Autos fand sie jedoch einen Job, bei dem sie Fahrzeuge ausliefern konnte oder auch mal für Geschäftsleute als Chauffeur unterwegs war. Es machte ihr viel Spaß. Dennoch reichte das Geld vorn und hinten nicht. Mal lebte Sie auf der Straße und konnte den Kindern nicht einmal vernünftiges Essen bieten oder wohnte mit anderen Frauen in einem Frauenhaus wo sie und die Kinder Leid und Elend erlebten. Noch immer ist das Trauma bei ihrer Tochter zu spüren.

Sie konnte es nicht ertragen, dass ihre Kinder dies erleben und fasste den Entschluss nach Deutschland zu gehen und dort zu arbeiten. Noch sind sie klein und verstehen es nicht warum die Situation so ist wie sie ist. Sie brachte ihre Kinder bei Bekannten für mehrere Wochen unter und ging nach Deutschland. Mal nach 2 oder 3 Wochen kam sie für einige Tage zurück um die Kinder zu sehen und machte sich mit ihnen eine schöne Zeit. Es war schwer für die junge Frau. Immer wieder Abschied, Schmerz und die Ahnungslosigkeit wie es den Kindern wohl ginge. Als Selbstständige verdiente sie gutes Geld für lettische Verhältnisse und deshalb fragten immer mehr Freunde und Bekannte ob sie ihnen finanziell helfen können. Es reichte ihr, und sie entschied sich die Kinder ebenfalls nach Deutschland zu holen. Sie suchte sich eine Wohnung und holte ihre Kinder zu sich.

Aber auch in Deutschland war es nicht einfach. Keinen Tagesplatz für ihre Kinder suchte sie sich ein Kindermädchen. Aber auch dies kostete Geld, denn Unterstützung wolle sie nicht. Deshalb ist sie nicht nach Deutschland gekommen. Immer wieder sagt sie sich "Sie ist stark und schafft es auch ohne Hilfe." Einmal im Jahr gönnte sie sich dann auch mal 1-2 Wochen Urlaub, wo sie dann mit ihren Kindern ins warme fuhr.

Durch meine damalige Arbeit in einer Hilfsorganisation hatte ich viel Kontakt zu Flüchtlingen und ausländischen Bürger. Dort lernte ich sie kennen. Aber wir verloren uns aus den Augen. Wie es das Schicksal wollte rannten wir uns wieder über den Weg. Diesmal brauchte Sie Hilfe. Sie war in meine nähere Umgebung gezogen und gerade dabei sich einzurichten. Sie hatte niemanden der ihr die Küche aufbauen konnte und ich bot mich ihr an. Ich selbst lebte damals in Scheidung. Es vergingen Monate in denen wir viel Kontakt hatten. Wir verliebten uns und planten eine gemeinsame Zukunft. Auch diesmal schien alles gut zu sein. Aber es kam wie es kommen musste. Corona, Kontakt Verbote, Arbeitsverbot, Schulschließungen sorgten dafür, dass die Kinder zu Hause waren und sie zu Hause bleiben musste. Obwohl der Staat versprach zu unterstützen in der Krise, dauerte es mehrere Monate bis man eine Antwort auf Anträge von den Ämtern bekam. Meist eine Absage. Mittlerweile waren die Ersparnisse erschöpft. Trotz Arbeitsverbot und ausbleibenden finanziellen Mitteln mussten Gewerbesteuern, Private Krankenversicherungen, Miete usw. gezahlt werden. Aber wovon? Rechnungen konnten nicht mehr gezahlt werden und häuften sich. Immer wieder sagte sie sich: “ Sie kann selbst für sich sorgen, auch wenn es schwer fällt.“

Es wurde immer schwerer. In der Not griff sie auf geschäftliche Bekannte zurück. Sie boten ihr an, ihr finanziell unter die Arme zu greifen und sie könne so wie sie es kann zurückzahlen. Da Sie finanziell am Ende war nahm sie das Angebot an um wenigstens bestehende Kredit und Steuerschulden, Miete und Versicherungen bezahlen zu können. Im Laufe der Zeit zeigten ihre so genannten Geschäftsfreunde, ihr Wahres ich. Tägliche Anrufe, Drohungen und vieles was ich nicht weiß. Heimlich muss sie sich mit Ihnen treffen und ich kann nur vermuten was dort passiert. Fast jeden Abend schließt sie sich, wenn die Kinder im Bett sind im Badezimmer ein und weint. Sie will das Ganze nicht mehr. Sie will einfach alles loswerden.

Liebe Spender und Spenderinnen. Helft mir zu helfen, dass diese Frau raus aus den Schulden kommt und wieder ein normales Leben führen kann so schnell wie möglich. Jeder Tag mehr ist ein verlorener Tag. 

Vielleicht schaffen wir es mit Eurer Hilfe.und damit sie sich  den sehnlichsten Wunsch erfüllen kann eine Prothese für ihre Hand anfertigen zu lassen.

Vielleicht gibt es doch noch Wunder? 

Gerne könnt ihr dies auch teilen. 

Ich danke Euch von ganzem Herzen.



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