Hannah (Name geändert)möchte anonym bleiben, Gründe dafür gibt es viele.
Hannah leidet seit Jahren unter einer komplexen posttraumatischen Belastungsstörung, einer Albtraumstörung, Dissoziativen Störung, Angststörungen/ Soziophobie sowie einer schweren Depression.
Sie kämpft trotzdem sie nur zurückgewiesen wird ständig auf jeder Ebene darum, Hilfe zu erhalten.
Seit 2 Jahren wird ihr von wirklich allen PsychotherapeutInnen im Umkreis von 40 km, als nur gesetzlich Krankenversicherte nichtmal ein Platz auf einer Warteliste gegeben. Die PsychiaterInnen genauso- sie wurde sogar als sie endlich alle 3 Monate 1x ein Gespräch mit einer Psychiaterin in einer sogenannten Traumaambulanz endlich hatte, gar plötzlich aussortiert, mit der Begründung dass das Krankenhaus örtlich nicht für sie zuständig ist.
Sie hat es auch mit einer stationären Klinik probiert. Tatsächlich hat es ihr nur geschadet. Keine Gespräche, keine Therapie, angebrüllt werden ohne Grund usw. Sie ging dann.
Sie hat nun endlich zumindest alle 6 Wochen für die Medikamente die nicht anschlagen, einen Psychiater der Institutsambulanz.
Zwar wird Sie immer wieder zum Radiologen zwecks MRT-Schädel ("die Röhre") zur Untersuchung überwiesen- doch kriegt sie auch dort nirgends einen Termin als Kassenpatientin.
Sie hat soviele Jahre nur überlebt, manchmal war auch das schwer. Sie will Hilfe, braucht Hilfe, richtige Hilfe. Hätte sie gleich Hilfe bekommen, stell ich mir vor man hätte ihren Zustand vermeiden können.
Deshalb bitte ich um Eure Unterstützung um endlich die notwendigen und professionellen ärztlichen Untersuchungen und die Therapie bekommt, die sie schon so lange braucht. Als SelbstzahlerIn würde sie die besten Hilfen sofort erhalten.
Sie war mal eine ansteckend fröhliche Frau, sie liebte Musik und hörte sie wann immer es möglich war. Sie hat sich liebevoll und mit vollen Einsatz um ihre Mitmenschen gekümmert, mehr als um sich selbst. Das tut sie sogar immernoch. Sie tat einfach, was sie richtig fand- hat nie weggesehen oder abgewogen ob ihr etwas nützt oder ob es viel von ihr abverlangt.
Es war wundervoll, sie dabei zu beobachten. So viel Leidenschaft und Gefühl wie bei ihr habe ich kein zweites Mal erlebt. Obwohl sie wirklich hübsch, intelligent und auch sehr erfolgreich im Studium war und dann noch so warmherzig, hat sie sich nie etwas darauf eingebildet. Sie hasste Neid, hat jeden Menschen alles gegönnt.
Das Problem war, dass Menschen immer nur Nutzen oder Konkurrenz in ihr sahen.
Sie hat sich für "Freunde" aufgeopfert, verteidigt und gekämpft. Für sie hat das niemand getan, Genommen, ausgenommen hat man sie gern.
Sie wurde aus Neid und Eifersucht, als sie dann wirklich Freunde brauchte und hilflos war, von allen allein gelassen.
Einsam und verletzt, sich selbst und ihren Selbstwert hinterfragend lies sie Menschen die sich freundlich gaben und nett waren in ihr Leben.
Es passierte dann sehr viel. Sie wurde Monate eingesperrt, Telefon weggenommen, verprügelt, vergewaltigt bespuckt immer und immer wieder.
Sie schrie zwar nach Hilfe, doch anstatt Hilfe bekam sie von den Nachbarn nur schlechtes Gerede. Man gab ihr die Schuld.
Irgendwann konnte sie die Polizei rufen und ihren Peiniger loswerden.
Sie erlebte leider nicht das letzte Mal so einen Albtraum.
Manchmal frage ich mich, was mit der Welt los ist dass sie mehr Gewalt und Einsamkeit als irgendwer in einem Leben bis dahin alles erleben musste.
Seit zwei Jahren fühlt sie nichts mehr. Sie hört nie Musik, hat jede einzelne Nacht Albträume, kann Türen nicht schließen und schafft es nichtmal aus Ihren Zimmer raus.
Sie ist unglaublich stark, hat viele folgende wirklich bedrohliche Situationen ganz alleine durchgestanden.
Trotzdem sie irgendwie gebrochen wurde, in Ihrer Lebensfreude, sie keine Freude fühlt und sich unter Menschen gar nicht mehr wohlfühlt und Menschen meidet, hilft sie anderen sofort mit einer Überzeugung die keiner brechen kann.
Ihre Prinzipien hat sie nie verloren.