Seit Juli dieses Jahres befinden wir uns auf Weltreise. In allen von uns bereisten Ländern haben wir die Erfahrung gemacht, dass uns die Menschen immer wieder unterstützen und helfen, egal in welcher Situation sie sich selbst gerade befinden. Ob reich oder arm, wir haben in den letzten Monaten so viel Herzlichkeit und Gastfreundschaft erfahren. Besonders in dem kleinen Land Armenien, wo die Menschen deutlich weniger Geld haben als wir in Deutschland. Deshalb möchten wir nun etwas von dieser Hilfsbereitschaft, die wir selbst erfahren haben, zurückgeben.
So hatten wir das Glück, in Tatev (einem kleinen Dorf im Süden Armeniens) eine super liebe und herzliche Familie kennenzulernen. Zwischen Tatev und den umliegenden größeren Städten fahren keine Busse. Wenn man kein Auto besitzt, ist man immer auf die Hilfe der Nachbarn angewiesen. Taxen sind für die Einheimischen unbezahlbar. Die Straßen sind nicht asphaltiert, bis vor einem Jahr gab es kein fließendes Wasser und der Strom fällt auch heute noch ständig aus. Was das genau bedeutet, war uns vor unserem Besuch nicht bewusst. Mit einem Stromausfall funktioniert zum Beispiel auch die Wasserpumpe nicht mehr und die Familie muss Wassereimer ins Haus schleppen.
Im Winter wird es in Tatev bitterkalt, das Dorf versinkt regelmäßig im Schnee. Die Heizung kann unsere Gastfamilie schon seit vielen Jahren nicht mehr benutzen, da die Versorgung mit Kohle aus politischen Gründen eingestellt wurde. Im Ergebnis ist dann nur noch das Wohnzimmer bewohnbar, da hier der kleine Holzofen steht. Heizstrahler besitzt die Familie zwar, kann sie aber nur im Notfall verwenden, da der Strom viel zu teuer ist. Küche und Bad können nicht beheizt werden, weshalb die Familie diese Räume dann meiden muss.
Die Familie erzählt uns jedoch, dass ein paar Nachbarn bereits Solaranlagen auf ihrem Dach installiert hätten. Für sie sei diese Technik aber viel zu teuer, die Anschaffung und Installation von PV-Panelen können sie sich nicht leisten. Die Erleichterung, die eine solche Anlage für die armenische Familie mit sich bringen würde, ist riesengroß. Sie gewährleistet eine sichere und unabhängige Strom- und Wasserversorgung. Außerdem kann die Familie im Winter auch öfter mal einen Heizstrahler anwerfen, wenn es wieder besonders kalt ist.
Eine weitere wichtige Investition ist die Renovierung des Badezimmers und der Küche. Durch besonders strengen Frost sind hier zuletzt einige Wasserrohre geplatzt und dadurch auch Teile der Wände kaputtgegangen. Außerdem möchte sich die Familie endlich eine Waschmaschine anschaffen, bisher wird immer alles per Hand gewaschen. Die alte Maschine ist vor längerer Zeit kaputtgegangen.
Obwohl die Mutter als Lehrerin arbeitet, kann sich die Familie diese Wünsche nicht aus eigener Kraft erfüllen. Aktuell unterhält sie die Familie alleine, der geringe Lohn von rund 200 Dollar im Monat reicht gerade so zum Leben. Der Tourismus bietet ihnen zwar eine zusätzliche Einnahmequelle, jedoch nur in wenigen Wochen im Jahr.
Noch nie wurden wir in unserem Leben so herzlich aufgenommen wie von dieser Familie. Deshalb möchten wir sie nun gerne unterstützen und würden uns sehr freuen, wenn genug Geld für die nötigen Anschaffungen von Bella, Artur und ihren Töchtern zusammenkommt.
Julia und Joschua (unseren Armenien-Reisebericht findet man auf unserem Reiseblog: www.jujo.blog )
Ps: Aus Datenschutzgründen posten wir hier keine Fotos der Familie.
Zum besseren Verständnis der Ausgaben hier eine Aufschlüsselung des Wunschbetrags von 4.500€
- Solaranlage & Installation: 2.000€
- Renovierung Bad & Küche: 1.500€
- Anschaffung neuer Elektrogeräte wie Waschmaschine, Kühlschrank und Herd: 800€
- Gebühren von Spendenseite.de: 225€