Hallo an Alle,
mein Name ist Silvana, ich bin 28 Jahre alt und wohne in der Nähe von Biberach an der Riß im schönen Baden-Württemberg. Wie ihr unschwer auf den Fotos erkennen könnt, sitze ich im Rollstuhl.
Wie ich da reingekommen bin und wieso ich nun auf dieser Spendenseite diesen Aufruf gestartet habe, lest ihr hier.
Ich danke vorab schon mal jedem/-r Einzelnen von euch, der/ die sich die Zeit nimmt das durchzulesen.
Holt euch etwas zu knabbern, denn leider ist meine Geschichte wirklich knusprig.
Trigger Warnung: Erkrankungen mit schweren Komplikationen. Bitte beachtet das, um ein mögliches Trauma zu vermeiden.
Zuallererst fragt ihr euch bestimmt, welche Diagnosen mich begleiten:
Es sind das Post-Vac-Syndrom und Long-Covid. Dem Post-Vac-Syndrom habe ich es zu verdanken, dass ich seit November 2021 permanent von der Hüfte abwärts gelähmt bin. Auch das chronische Erschöpfungssyndrom ist seit der Corona-Impfung mein täglicher Begleiter. Long-Covid äußert sich bei mir u.a. durch zunehmende Blindheit. Wie ihr euch vielleicht denken könnt, ist die Selbstversorgung eine Aufgabe, die mit vielen Behinderungen im Alltag einhergeht und wo ich sehr viele Hilfestellungen benötige. Mit dem Pflegegrad 2 versuche ich diese Hilfe und Betreuungsleistungen sicherzustellen. Ändern können die meinen gesundheitlichen Zustand jedoch nicht, sondern nur kleine Hilfestellungen leisten, wie mich zum Beispiel zum Arzt zu bringen usw. Hier teile ich euch mit, was alles passiert ist…
Im Frühjahr 2021 stand ein harmloser medizinisch-operativer Eingriff an. Einer meiner Ärzte riet mir, mich möglichst davor noch gegen Corona impfen zu lassen. Da ich Angst hatte mich könnte Corona ggf. gleichzeitig mit den Operationsnachwirkungen erwischen, ließ ich mich im Impfzentrum Esslingen am 18.04.21 mit Biontechs Comirnaty impfen. Ich war damals glücklich diesen Termin bekommen zu haben und dachte mir mein Immunsystem würde mit möglichen Nachwirkungen (grippeähnliche Symptomen) zurechtkommen, zumal meine Vorerkrankungen sich lediglich auf Diabetes Typ 1 und ein paar orthopädische Probleme beschränkten.
Zu dem Zeitpunkt war mir nicht klar, welche verheerende Fehlentscheidung ich für mich selbst mit dieser Impfung traf. Nach der Spritze musste ich noch 30min im Impfzentrum Esslingen im Wartezimmer sitzen bleiben und bemerkte zunehmende Gefühlsstörungen, wie Ameisenkribbeln, Kälte, Taubheit, in beiden Beinen. Als ich aufstehen wollte, um nach Hause zu gehen, konnte ich beide Beine nicht mehr klar koordinieren, was man im Impfzentrum sofort bemerkte und mich in ein Hinterzimmer brachte. Man versorgte mich dort mehrere Stunden lang, jedoch bekam ich immer mehr Koordination- und Gefühlsstörungen in beiden Beinen und litt zunehmend unter Migräne und einem pelzig-tauben Gefühl im Mund-Nasebereich. Man entschied einen Rettungswagen zu rufen, welcher mich in die Notaufnahme des Esslinger Krankenhauses brachte. Dort ließ man mich erst lange liegen und als endlich ein Arzt kam, wusste dieser nichts mit mir anzufangen. Die Migräne stieg zunehmend in den unaushaltbaren Bereich und ich bemerkte, wie ich einzelne Worte nicht mehr aussprechen konnte. Es kam zum kompletten Verlust meiner Sprechfähigkeit. Der Arzt stand erneut vor mir und bot mir eine Tablette Paracetamol an, wenn ich das nicht wollen würde, könnte ich gehen. Da ich nicht der Ansicht war, Er hätte den Ernst meiner gesundheitlichen Lage erkannt, beschloss ich zu gehen und mir woanders medizinische Hilfe zu suchen. Eine Krankenschwester setzte mich in einen Rollstuhl, schob mich zum Haupteingang und forderte mich auf zu gehen.
Da stand ich also nun – Sonntagabend nach 22 Uhr, ein Zug nach Hause fuhr erst wieder am nächsten Tag, es war niemand zum Anrufen verfügbar, um mich Heim zu bringen, ich hatte Migräne im unaushaltbaren Bereich, sprechen war unmöglich und meine Beine funktionierten nicht mehr richtig. Ich hatte Panik und dachte mir die ganze Zeit „reiße Dich zusammen, wenn Du den morgigen Tag noch erleben willst“.
Ich beschloss die einzige Möglichkeit zu ergreifen und in einem anderen Krankenhaus Hilfe zu suchen, weshalb es noch am selben Abend einen weiteren Rettungswageneinsatz gab und ich ins Krankenhaus nach Ludwigsburg gebracht wurde. Dort verlief es ähnlich, wie in Esslingen. Da ich nicht mehr sprechen konnte, schrieb ich auf einen kleinen Zettel „Hirnthrombose?“ und zeigte diesen der für mich zuständigen Ärztin. Sie meinte das käme nur bei Astrazeneca und nicht bei Biontech vor. Sie beschloss mir eine Flasche Morphium und etwas für den Kreislauf zu geben und abzuwarten, was passiert. Nach einigen Stunden stellte sich eine Besserung ein und ich wurde nach Hause entlassen.
Nach diesem traumatischen Erlebnis durfte ich im Sommer 2021 auf eine orthopädische Reha nach Bad Buchau. Nach einer Woche war ich von der Hüfte abwärts gelähmt, auch funktionierten Blase und Darm nicht mehr (mit diesen Organen hatte ich noch nie zuvor Probleme). Der Rehaarzt rief den ADAC-Rettungshelikopter, welcher mich in die Oberschwabenklinik Ravensburg flog. Die dortigen Neurologen stellten das Guillain-Barre-Syndrom fest, ein Autoimmundefekt, bei dem das Immunsystem den eigenen Körper angreift und mit dem Tod auf der Intensivstation endet, wenn man nichts dagegen unternimmt. Man gab mir über 5 Tage Immunglobuline, woraufhin sich die Symptome langsam rückläufig zeigten. Nach 4 Wochen stationärem Krankenhausaufenthalt in Ravensburg, schickte man mich auf eine neurologische Reha, wo ich das Laufen neu erlernen musste. Als ich nach Hause entlassen wurde, konnte ich wieder ohne Hilfsmittel gehen und war dankbar das ganze Drama überstanden zu haben, mit Dauermüdigkeit und starken Gliederschmerzen hatte ich allerdings immer noch zu kämpfen.
Dieser gute gesundheitliche Zustand hielt aber leider nur 1-2 Monate an, bis sich wieder zunehmend Gefühls- und Koordinationsstörungen in beiden Beinen bemerkbar gemacht haben.
Seit dem 3. November 2021 bin ich wieder von der Hüfte abwärts gelähmt und habe etliche ambulante Arztbesuche verschiedenster Fachrichtungen und insgesamt 7 stationäre neurologische Abteilungen in mehreren Krankenhäusern hinter mir, aber helfen konnte mir niemand.
Im Sommer 2022 hatte ich eine Corona-Infektion mit einem milden Verlauf. Seither besteht jedoch ein Kurzatmigkeitsproblem, auch fingen danach Schwierigkeiten mit den Augen (nachgewiesenermaßen zunehmende Blindheit) an.
Im Wartezimmer bei einem Arzt erhielt ich von einem jungen Mann den Tipp eine Firma in Norddeutschland zu kontaktieren, welche den Ruf der „Dr. House Abteilung Deutschlands“ hat und sich mit medizinisch herausfordernden Fällen beschäftigt, mit Menschen wie mir, die von den meisten Ärzten bereits abgeschrieben wurden, weil Sie in keine eindeutige medizinische Schublade passen. Bei dem Telefongespräch mit einer Frau in leitender Funktion dieser Firma stellte ich fest, dass keines meiner genannten gesundheitlichen Probleme Ihr in irgendeiner Weise fremd war – es ist mir noch nie zuvor passiert, dass ich mit Jemandem gesprochen habe, die bzgl. Post-Vac-Syndrom und Long-Covid weiß wovon ich rede, Erfahrung damit und auch noch Ideen hat, wie man es in den Griff bekommen kann. Das Ziel war nun mein Immunsystem zu analysieren, die Schwachstellen zu finden und diese zu beheben. Die meisten meiner Ärzte unterstützen mich, in dem Wissen, dass das die einzige Möglichkeit ist, mich wieder auf die Beine zu bringen.
Die Anfangsdiagnostik (selbstfinanziert) dieser Experten ist bereits abgeschlossen und es besteht schnellstmöglicher medizinischer Handlungsbedarf. Aufgrund von Pflegegrad 2, habe ich die Möglichkeit dort, während der ambulant stattfindenden Therapien, zu Entlastung meines Vaters zur Kurzzeitpflege in einem Pflegeheim zu wohnen.
Da ich aus gesundheitlichen Gründen den Betrag nicht eigenständig bezahlen kann, wäre ich sehr, sehr dankbar um Jede/-n, die/der mir dabei hilft die benötigten Therapiekosten in Höhe von 35.000€ aufzubringen.
Mein gesundheitliches Ziel? Ich würde mir wünschen meine Lebensqualität (laufen, Auto fahren, arbeiten gehen usw.) wieder zurückzubekommen, denn hoffentlich habe ich noch den Großteil meines Lebens vor mir.
Herzlichen Dank für jeden gespendeten Euro :)