"MUT IST EIN BEWUSSTSEINSZUSTAND, IN DEM WIR FÜR UNS SELBST EINSTEHEN." Martin Berghammer
Bisher ist mir das leider nicht sehr gut gelungen, vielleicht ist das auch der Grund, warum ich krank geworden bin. Doch jetzt ENDLICH nach 13 Jahren, habe ich meine Stimme wieder gefunden und die nötige Kraft, um den Mut aufzubringen, den ich hierfür benötige.
Wenn ich auch immer ein fröhlicher und optimistischer Mensch war, so gab es eine Zeit in meinem Leben, in der ich jegliche Hoffnung und Fröhlichkeit verloren hatte.
Alles begann im Jahr 2011, während meiner Arbeit beim Deutschen Kinderschutzbund. Schon zuvor hatte das Leben einiges von mir abverlangt und doch hatte ich nie meine Positivität verloren. Ich hatte immer an das Gute in der Welt, an das Gute in anderen Menschen und in mir selbst geglaubt. Doch mit der Zeit bemerkte ich eine zunehmende Erschöpfung, begleitet von grippeähnlichen Symptomen wie Kopf,- Hals und Gliederschmerzen. Anders als bei einem gewöhnlichen Krankheitsverlauf, gingen die Symptome nicht nach ein bis zwei Wochen wieder weg. Sie blieben und noch weitere Symptome kamen hinzu und das für eine lange, sehr lange Zeit.
Niemals hätte ich mir zu diesem Zeitpunkt vorstellen können, was noch auf mich zukommen würde.
Kein Arzt war in der Lage mir zu erklären, was mit mir los war. Sie fanden keinerlei Hinweise auf eine "ernstzunehmende Erkrankung" und so erzählten sie mir einfach, ich sei depressiv.
Meine Leistungsfähigkeit nahm rapide ab und die Sorgen und Ängste, wie ich weiter "arbeiten & funktionieren" sollte, wenn ich mich ständig krank und energielos fühlte, nahmen bis ins Unermessliche zu. Jahrelang kämpfte ich mich (mit Vollgas und angezogener Handbremse) weiter durch, denn nachdem ich die Ärzte beim Wort genommen hatte, dachte ich: "Ich muss mich einfach nur noch ein bisschen mehr anstrengen, darf jetzt nicht schlapp machen, schließlich ist das ja alles nur meine Psyche", bis ich im Mai 2016 völlig enkräftet im Krankenhaus landete. Dort stellten sie mich ein. Ich bekam Antidepressiva, Schlaftabletten und Beruhigungtabletten.
Von einer psychosomatischen Klinik kam ich in die nächste. Tage, Wochen und Monate vergingen und mit jedem weiteren Tag verlor ich ein weiteres Stückchen Hoffnung.
Was die Ärzte anfangs diagnostiziert hatten, hatte sich nun bewahrheitet. Ich war depressiv und zwar schwer depressiv. Ich verlor jeglichen Sinn und Mut weiter zu leben, denn es machte alles keinen Sinn mehr für mich. 18 unerträgliche Monate lang ging ich durch die Hölle ohne auch nur noch einen Funken Hoffnung, dass es jemals besser würde, in mir zu tragen.
Im August 2017 konnte ich wieder einigermaßen Schlafen und Essen. Die extreme Erschöpfung, die Schmerzen, die Angst und das lebensmüde Gefühl jedoch begleiteten mich zu diesem Zeitpunkt immer noch.
Eines Nachts sagte mir eine innere Stimme: "Du musst dich jetzt entscheiden! Willst du leben oder sterben?"
Und ich entschied mich. Ich will leben. Ich wusste nicht wie, aber ich wusste, ich wollte leben.
Durch mentales Training und eine Ausbilung zur Tanzpädagogin begann ich allmählich wieder Hoffnung zu schöpfen. Meine Psyche war stark genug, um aus dieser schweren Depression wieder herauszukommen. Was sich allerdings nicht verbessert, sondern weiter verschlechtert hatte, war meine körperliche Verfassung.
Mein Zustand verschlimmerte sich noch nach jeder Mahlzeit. Nach dem Essen bekam ich entweder sehr schwer Luft, hatte einen "zugenebelten" Kopf, mit dem ich keinen klaren Gedanken fassen konnte, meine Arme und Beine schmerzten und verkrampften sich und ich musste mindestens 2 Stunden liegen.
Ich suchte weiterhin Ärzte & Heilpraktiker auf, doch keiner konnte mir wirklich helfen.
Und so musste ich mir selbst helfen. Ich stellte meine Ernährung um, recherierte so gut ich konnte und nahm Nahrungsergänzungsmittel. Ich versuchte meine Energie besser einzuteilen, übte mich in Geduld und in einem besseren Umgang mit den zermürbenden Schmerzen, der geistigen und körperlichen Erschöpfung und den permanenten Sorgen um meine Zukunft. Ich spürte instinktiv, dass ich in Bewegung bleiben musste, weil sobald ich der Erschöpfung und den Schmerzen nachgab und liegen blieb, es bergab mit mir gehen würde.
Es brauchte noch weitere 6 Jahre und viele Rückschläge, bis ich wusste was mit mir los ist:
Myalgische Enzephalomyelitis / das Chronische Fatigue Syndrom ist eine schwere neuroimmunologische Erkrankung, welche zu massiven Einschränkungen im Alltag führt und eine drastische Verschlechterung der Lebensqualität mit sich bringt. Die Krankheit ist bisher noch weitestgehend unerforscht ist und das, obwohl immer mehr Menschen (insbesondere seit Covid19) daran erkranken.
Folgender Artikel beschreibt die Herausforderungen, mit welchen ich und noch so viele andere erkrankte Menschen konfrontiert sind. https://www.mecfs.de/was-ist-me-cfs/
"In Deutschland wurde die Zahl ME/CFS-Betroffener vor der COVID-19-Pandemie auf etwa 250.000 geschätzt, darunter 40.000 Kinder und Jugendliche.1 Expert*innen gehen davon aus, dass sich die Zahl der Erkrankten durch COVID-19 verdoppelt hat. Damit ist ME/CFS relativ weit verbreitet. Die WHO stuft ME/CFS seit 1969 als neurologische Erkrankung ein." https://www.mecfs.de/was-ist-me-cfs/
Heute geht es mir durch sehr viel Selbstfürsorge, Kunst, Musik, mentales Training und den unerschütterlichen Glauben daran, dass ich eines Tages wieder ganz gesund sein werde, etwas besser und dennoch bin ich immernoch extrem eingeschränkt.
Die Tatsache, dass diese Krankheit noch kaum Beachtung in unserer Gesellschaft hat, macht die ohnehin schon schwierige Lebenslage noch so viel schwieriger und zemürbender.
Bisher habe ich mich tapfer durchgekämpft in den letzten Jahren, hatte zwischendurch immer wieder so viel Hoffnung und Zuversicht gehabt, doch es gibt eines das mich nach wie vor extrem belastet. Und das ist meine finanzielle Situation.
Durch die vielen falschen Diagnosen bin ich mittlerweile, was Arztbesuche betrifft, schwer traumatisiert. Das Gefühl von Würdelosigkeit und Scham holt mich diesbezüglich immer wieder ein, da ich nie ernst genommen wurde. Erst jetzt, da es für meine unerklärlichen Symptome allmählich eine nachvollziehbare Ursache bzw. Diagnose gibt, fühle ich mich nicht mehr ganz so ausgeliefert und habe Mut geschöpft um nun hier um Hilfe und Unterstützung zu bitten.
Da ich von Seiten der Ärzte und Krankenkassen irgendwann keine Hilfe mehr erwarten konnte, wurde zeitweilig von meiner Freundin finanziell unterstützt. Doch nun sind auch ihre Ressourcen langsam aufgebraucht.
Neben dieser Spendenaktion bin ich zurzeit wieder daran, mich über die Möglichkeiten zu informieren, wie ich zukünftig wieder von den Kassen, Ämtern usw. Unterstützung erhalten kann. Doch dies ist leider ein sehr langwieriger Prozess, der in mir wieder sehr viel Frust und teilweise große Ohnmachtsgefühle hervorruft, zumal ich momentan nicht weiß, wie ich mich finanziell derzeit über Wasser halten kann.
Für jede Unterstützung bin ich so unendlich dankbar!!! Schon allein die Tatsache, dass Du Dich für meine Geschichte interessierst, schenkt mir wieder Mut und Zuversicht. Es hilft mir, wieder an das Gute zu glauben und weiter für meine Rechte und die Rechte anderer Betroffener zu kämpfen.
Das Geld benötige ich, um in den nächsten Wochen und Monaten meinen Kopf über Wasser halten zu können. Sowohl finanziell, als auch körperlich und seelisch.
- Beitrag für die Krankenkasse
- Einkauf Lebensmittel
- Nahrungsergänzung
- Alternative Therapieverfahren (die nicht von der Kasse übernommen werden )
In tiefer Dankbarkeit und Verbundenheit
Franzi