Jimmy's letzter Weg

Jimmy's letzter Weg | Spenden sammeln
 
 

Ein alarmierender Telefonanruf bei dem all unsere inneren Glocken läuteten!

 

Anrufer: „Hallo, wir haben einen Hund gefunden, er stand bei uns im Garten. Können Sie den aufnehmen?"

 

LebenshofPino: „Wir können KEINE Hunde aufnehmen! Bitte wenden Sie sich bei Fundtieren an das örtliche Tierheim oder an die Polizei."

 

Anrufer: „Das haben wir gemacht, aber das Tierheim ist voll und nimmt den Hund nicht auf…“

 

LebenshofPino: „Wir können Ihnen leider nicht helfen, bitte versuchen Sie es nochmals im Tierheim oder suchen Sie eine Tierarztpraxis auf, um einen evtl. vorhandenen Chip auslesen zulassen. Sollte der Hund gechipt und registriert sein, kann so im besten Fall den Halter/ die Halterin ausfindig gemacht werden."

 

Dann folgten Widersprüche, die uns hellhörig werden ließen:

 

Das Tierheim nimmt den Hund nicht auf? Bei einer Privatabgabe folgt evtl. die Aussage "Wir nehmen den Hund nicht auf, da keine Kapazitäten vorhanden." Aber bei einem Fundtier? 

 

Anrufer: „Ok. Tschüss."

 

LebenshofPino: „Alles Gute und viel Glück für den Hund.“

 

Einige Anwesende aus unserem Team und wir, waren uns einig: DA STIMMT WAS NICHT!

 

Nach ca. 30 Minuten nahmen wir Kontakt zu dem Anrufer auf, um zu erfragen, ob sich etwas ergeben hat.

 

Wieder erhielten wir die gleichen Antworten.

 

Wir baten den Anrufer um weitere Details und um Zusendung eines Fotos des Tieres.

 

Das kam dann auch... 😓

Ein mittelgroßer Hund, ersichtlich ein Opi, mit fürchterlich langen Krallen und einer Umfangsvermehrung am Hals. 

 

Nachdem wir das Bild und die Gespräche auf uns haben wirken lassen, war klar, dass es sich nicht um einen Fundhund handelt, sondern um den eigenen Hund des Anrufers.

 

Was sollten wir tun? Bei dem Standpunkt bleiben, dass wir keine Hunde aufnehmen? Nach allem, was wir gehört und gesehen hatten?

 

Nein! Wir mussten der Sache nachgehen und boten dem Anrufer an, vorbeizukommen um einen evtl. vorhandenen Chip auszulesen.

 

Nach über einer Stunde, schickte man uns die Adresse und wir machten uns gleich auf den Weg.

Kaum angekommen, war klar, der Hund MUSS da weg.

 

Der Halter war sichtlich mit sich selbst und dem Hund überfordert.

Der Hund nicht in der besten Verfassung, keine Muskulatur, extrem lange Krallen 😱, wackelig auf den Beinchen und völlig reizüberflutet.

 

Getrübte Äuglein schauten uns an und sofort sprangen uns seine extrem angeschwollene Lymphknoten ins Auge - und dazu noch ein völlig ungeeignetes Kettenhalsband, welches er trug.

 

Außer "Hallo" hatten wir noch nicht viel gesprochen. Als Till und ich uns anschauten und sagten "Oh nein 😓, wahrscheinlich Krebs." Sprudelte förmlich alles aus dem Anrufer heraus.

 

"Der Hund ist mir vorgestern zugelaufen."

"Ah ne, gestern."

"Der hat schon lange was Komisches am Hals."

"Manchmal ist der ein bisschen Gaga und schnappt dann auch."

 

AHA! 

 

Durchatmen war angesagt! Dann haben wir den Anrufer eindringlich gebeten dem Hund zur Liebe ehrlich zu sein. 

Und fügten hinzu, dass wir auch nur so helfen können. Mit dem Nachdruck, dass wenn er nicht ehrlich sei, wir die Polizei hinzuziehen würden.

 

Und siehe da es folgten zentrale Infos zum Tier: Der Hund ist 13 Jahre alt und wurde in der Familie zum "Wanderpokal". Alt und krank! Was offensichtlich bekannt war. 

Er sei trotz der Umstände schwierig und nicht sozial.

Und er muss weg, man könne sich die Kosten nicht leisten.

 

Ja stimmt! Jimmy, der besagte Hund, ist sehr charakterstark und hat die ein oder anderen schwierigen Verhaltensweisen. 

 

Dann fiel der Satz: "Zweimal haben wir gehofft, dass er für immer die Augen zu macht, weil er so komisch war. Aber aber den Gefallen hat er uns nicht getan."

 

Wir mussten schlucken, also wir sind selten sprachlos, aber das... puuuh.

Währenddessen steht man da, mit einem zitternden, alten, hilflosen Hund der einfach die Welt nicht mehr versteht.

Zugeben - wir in dem Moment eben so wenig. 

 

Nach dem ganzen Hin und Her war klar: Jimmy kommt mit, mit zu uns. 

Jimmy wurde uns übergeben und der Anrufer war sichtlich froh, das Problem los zu sein.

 

Zuhause angekommen, haben wir ihn erstmal mit Wasser, Futter, Schmerzmittel und Ruhe versorgt.

 

Jimmy ist fast blind und nach kurzer Zeit fiel uns auf, dass er taub ist.

 

Jimmy war natürlich sehr nervös und absolut gestresst.

Aber er genießt die Zeit bei und mit uns sehr.

Er kuschelt gerne und liebt kleine, gemütliche Spaziergänge, bei denen er schnüffelt und entdeckt als gäbe es kein Morgen mehr.

Auch den Garten erkundet er stundenlang in einer seligen Ruhe.

Zwischendurch nimmt er Anlauf und setzt zu einem Freundenhopser an und fordert uns zum Toben auf. ♥️

 

Die nächsten Wochen stehen einige Arzttermine für Jimmy an. Auch wenn die Kosten für uns wahrscheinlich eine Herausforderung werden, werden wir alle notwendigen Untersuchungen vornehmen lassen.

 

Wir werden alles tun, um Jimmy die letzten Tage, Wochen oder Monate so schön wie es nur geht zu gestalten und vor allem schmerzfrei.

 

Wir werden Jimmy nicht weitervermitteln.

Wir werden für Jimmy da sein und ihn auf seinen letzten Weg begleiten.

 

Jimmy hat bei uns definitiv seinen Hospiz-Platz. ♥️

 

Und Du kannst uns mit einer kleinen Spende dabei helfen. Deine Spende wird für diagnostische Untersuchungen und die daraus eventuell ergebenen tierärztlichen Behandlungen und Anschaffungen sowie der medikamentösen Schmerzbehandlung von Jimmy eingesetzt. So hilfst Du uns, Jimmy einen schmerzfreien und möglichst angenehmen Lebensabend bei uns zu ermöglichen. 

 

Wir Danken Euch von ganzen Herzen.

Euer Jimmy 🐾



Es wurden noch keine Aktualisierungen für diese Aktion eingestellt.








69 Spenden
€ 1.800,00
Ziel: € 2.500,00
72%