Hallo ihr lieben.
Meine Schwester und ich überlegten lange dieses Thema öffentlich zu machen und um Hilfe zu bitten. Aber man sagt ja immer wer nicht wagt der nicht gewinnt.
Wir Jenny (23) und Anne (25) lebten wie üblicherweise mit unserer alleinerziehenden Mama bis zu meinem 18. Lebensjahr zusammen. Anfangs (zumindest erinnern wir uns so) war unsere Mama ein regelrechtes „Arbeitstier“. Offen, lustig und aufgeschlossen. Sie kannte jeden in unserer Umgebung und war lebensfroh. Wir waren relativ jung und sahen nur das, was wir verstanden. Von Zeit zu Zeit wandten sich immer mehr „Freundinnen“ unserer Mama ab.. Mindestens zwei Mal musste sie die Arbeitsstelle innerhalb des Konzerns wechseln und uns gegenüber wurde sie immer aggressiver. Familienfeste fanden nicht mehr in unserem Hause statt und die jährliche Gans zum Weihnachtsfest wurde von Jahr zu Jahr schwärzer und ungeniessbar.
Und heute? Wohnt unsere Mama alleine. Hat keinen Job. Niemanden, mit dem sie kommuniziert und keine Aufgaben.
Es dauerte lang bis wir realisierten, dass das Problem darin lag was unsere Mama tagtäglich und nicht gerade in geringen Mengen konsumierte. Der gute Alkohol. Was eigentlich als Genussmittel und Stimmungsmacher wirken sollte wurde für unsere Mama Gift und zur Krankheit. Viele Male sprachen wir unsere Mama darauf an und nur wenige Male gab es ein kleinen Funken Einsicht. Geführt hat dieser dennoch zu nichts.
Wir zogen aus, waren dennoch in Kontakt mit unserer Mama, sahen sie aber wenig. Jedes Mal, als wir sie sahen, sah sie schlechter und schlechter aus. All das ist kein Schicksalsschlag oder nichts, was hätte nicht verhindert werden können. Das ist allein ihre Schuld.
Dennoch, lebt sie und versucht jetzt, nach 15 Jahren Alkoholsucht, wieder ins Leben zu finden. Und wir an ihrer Seite geben alles, das mit ihr zu erreichen.
Nur ist das alles kein leichtes. Unzählige absagen möglicher Jobangebote, offene Schulden und gesundheitliche Probleme stehen uns nun im Weg.
Wir Schwestern haben unser eigenes Leben. Wir sind zufrieden und uns leidet es an nichts. Dennoch wollen wir dies für unsere Mama auch! Dieses bat sie uns bis zu unserem ca. 10. Lebensjahr schliesslich auch.
Daher freuen wir uns über jede Spende, die uns entgegenkommt, mit der wir unsere Mama unterstützen können. Denn gerade der gesundheitliche Aspekt unserer Mama liegt uns am Herzen. Wir hoffen, dass wenn Zähne, Herz und Lunge wieder im Lot sind, sie es wesentlich leichter haben wird vor Freude zu strahlen und so die Jobsuche eine einfachere wird.
Wir haben Verständnis, wenn nichts gespendet wird. Weil alles hätte anders laufen können. Es ist aber wie es ist und zumindest ein teilen erhöht unsere Chance.
Danke für eure Zeit und ein Gedanke an alle, denen es ähnlich ergeht! 🙏🏼