Vor über einem Jahr lernte ich Stephanie kennen. Damals musste sie nach ihrem Abitur aufbrechen, ihre Heimat verlassen und eine Arbeit suchen, um ihre Eltern und Geschwister in Südafrika zu unterstützen. Ihr Weg führte Stephanie in den Norden Kenias, 5000 Kilometer entfernt von zu Hause. Sie geriet - gerade mal 19 Jahre alt - in ein Arbeitsverhältnis, dass man hierzulande als Sklaverei bezeichnet. Stephanie wurden als Haushaltshilfe ihre Papiere abgenommen, sie wurde eingesperrt, bekam nur Bohnen zu essen und ein Teil ihres Lohnes, den sie ihrer Familie senden wollte, wurde unterschlagen. Ihr einziger Kontakt in die Freiheit war ihr Handy.
Im Frühjahr letzten Jahres floh Stephanie und kam in Kibera, dem größten afrikanischen Slum (https://de.wikipedia.org/wiki/Kibera) bei ihrer Tante Miss Ann unter. Dort leben etwa eine halbe Million Menschen unter unbeschreiblichen Bedingungen. Mir gelang es, die beiden finanziell zu unterstützen, da Stephanie und Miss Ann lediglich mit Aushilfsarbeiten den Unterhalt bestreiten konnten. Das bedeutet, sie wuschen Wäsche für besser Verdienende, fegten Marktplätze oder priesen mit Bauchläden Waren an.
Durch El Niño hat sich die Situation dramatisch verschlechtert. Teile Kiberas wurden überflutet, Schmutzwasser machte sich überall breit, Shantys zerstört, Brennholz zum Kochen gab es kaum noch und wenn, dann war es nass, Frischwasser wurde rar, Lebensmittelpreise stiegen und bakterielle Krankheiten breiteten sich aus. Ich konnte den beiden helfen, eine Wohnung im Nachbarort Kitengela zu finden und ihnen einen Gasherd zu finanzieren, da dort Kochen mit offenem Feuer untersagt ist.
Ich unterstütze Stephanie jeden Monat mit einem kleinen Betrag, da sich aufgrund der schlechten Wetterverhältnisse durch El Niño neben den steigen Lebenhaltungskosten auch die Arbeitssituation verschlechtert hat. Restaurants haben geschlossen, man braucht keine Aushilfen mehr und die regelmäßigen Stromausfälle haben die Infrastruktur zum Erliegen gebracht. Ihr Leben hat sich mittlerweile zwar Dank meiner Hilfe zum Positiven gewandelt, aber trotzdem ist das monatliche Auskommen für Miete, Wasser, Gas, Eletrizität und Nahrung immer noch ein Problem.
Im November ist die ehemalige Nachbarin und beste Freundin von Miss Ann gestorben. Obwohl Miss Ann und Stephanie kaum genug Geld haben, um sich selbst durchzubringen, haben sie deren Kinder Daisy (3) und Sharon (6) aufgenommen. Sie wären ansonsten als Straßenkinder im Slum von Kibera zurückgeblieben und wahrscheinlich gestorben. Seither hat sich ihr Lebensstandard wieder verschlechtert, da die finanziellen Mittel kaum noch für ein menschenwürdiges Dasein reichen, denn das Essen, was sonst für zwei Personen gereicht hat, muss nun für vier reichen.
Ich würde die kleine "Familie" gern besser unterstützen können. Stephanie und Miss Ann sind herzensgute Menschen und ihr Schicksal natürlich leider nicht einzigartig. Weder in Kenia, noch in Afrika. Aber die beiden (oder nun die vier) liegen mir am Herzen. Mit einem Betrag von etwa 5000 EUR wäre es mir möglich Stephanie, Miss Ann, Daisy und Sharon bis zum Spätsommer zu unterstützen, so daß ihr Lebensunterhalt gesichert ist und ich ihnen für den Fall einer nötigen medizinischen Behandlung noch zur Seite stehen kann, denn auch Arztbesuche sind privat kostenpflichtig. Und wenn man keinen Arzt besuchen möchte, der als Ursache für Vitaminmamgel Hexerei ins Spiel bringt, kann es mitunter teuer werden. Nach dem Sommer sollte hoffentlich die El-Niño-Saison vorüber sein und Stephanie und Miss Ann wären in der Lage, sich eine Arbeit zu suchen, die sie in die Lage versetzt, einen Großteil ihrer Lebenshaltungskosten selbst zu tragen. Bis dahin sind sie auf Hilfe angewiesen oder müssten wieder in ein Shanty nach Kibera ziehen, wo die Situation mittlerweile schlimmer als erbärmlich ist.
Ich würde mich freuen, wenn Sie einen kleinen oder womöglich größeren Betrag übrig hätten, diesen lieben Menschen zu helfen, die El-Niño-Phase zu überbrücken, so daß sie danach in der Lage sind, ihr Leben mit einer kleineren Unterstützung, die ich selbst tragen kann, wieder bewerkstelligen zu können.
Auf Wunsch kann ich Ihnen eine Spendenquittung und/ oder einen Screenshot meiner Geldtransaktionen zu Händen Stephanies zukommen lassen, um Ihnen die Ehrlichkeit und Korrektheit meines Anliegens nachzuweisen.
Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit und für eine etwaige Spende
Jörg