Hilfe für von Gewalt betroffene Frauen, Mädchen und Kinder in Leipzig
Häusliche Gewalt hat viele Gesichter. Es sind nicht nur die blauen Flecken an Armen und am ganzen Körper, die sie verraten. Seelische und verbale Gewalt ist für Außenstehende kaum bis gar nicht wahrnehmbar. Sie geschieht hinter verschlossenen Türen. Die Betroffenen – meistens Frauen und Kinder – sind ihr hilf- und machtlos ausgeliefert. Da die Gewalt sukzessive zunimmt, sich immer mehr steigert und für die Opfer ein Gewöhnungsprozess eintritt, ist es für sie sehr schwer, sich aus solch einer toxischen Beziehung zu lösen, wenn es keine Hoffnung auf Besserung gibt und es irgendwann einfach nicht mehr geht. Aber woran erkennt man das?
In der schwierigsten Zeit meines Lebens hat mir die Kriseninterventionsstelle des Vereins Frauen für Frauen e.V. in Leipzig (fff) enorm geholfen. Immer mit einem selbst fast ungläubigen Lächeln im Gesicht konnte ich hier über mein Leid erzählen und bekam sehr substantielle, konkret anwendbare Hilfe und ganz praktische Lösungsansätze. Ohne sie hätte ich mich wahrscheinlich nicht getrennt und weiter still gelitten, denn die Narben auf meiner Seele, die schweren seelischen Verletzungen konnte keiner sehen. Nach außen hin zeigte ich mich als selbstbewusste und erfolgreiche Wissenschaftlerin, Autorin und Unternehmerin. Ich schien mein Leben virtuos zu meistern, schrieb meine mit summa cum laude bewertete Dissertation trotz zweier Kleinkinder in nur vier Jahren, entwickelte Unternehmensideen, schrieb und veröffentlichte meine Texte dort, wo ich wollte, arbeitete als Kunstberaterin und lief Halbmarathon in 2:10 Stunden, reiste um die Welt... Aber innerlich ging es mir dreckig. Ich arbeitete soviel wie möglich, um dem stillen Terror zuhause zu entgehen. Etwas stimmte nicht mehr, aber was? Ich wusste es nicht.
Ich brauchte Hilfe von außen.
Heute geht es mir besser denn je. Dies habe ich zu einem großen Teil dem wunderbaren Team von fff zu verdanken. Erst sie zeigten mir, dass bei uns zuhause etwas ganz gewaltig schief lief und warnten mich eindringlich vor der weiteren Entwicklung, wenn ich nicht die Notbremse zöge und den Absprung schaffte - für mich bedeutete das Trennung und Scheidung, eine schwere Entscheidung, denn wir hatten erst sechs Jahre zuvor eine Traumhochzeit gefeiert und waren stolze Eltern von zwei zauberhaften Kindern. Ich hatte von einer glücklichen Ehe bis ans Ende unserer Tage geträumt. Aber der Traum wurde zum Horrortrip.
Damit auch andere Frauen überlebenswichtige Hilfe erhalten können, wenn sie sich in einer zerstörerischen Beziehung befinden, möchte ich gerne in Form dieser Spendenaktion zu meinem 40. Geburtstag etwas zurück geben. Gerade jetzt, während der Coronakrise, ist die Arbeit von fff in Leipzig enorm wichtig.
Jede noch so kleine Spende hilft!
http://kis-leipzig.de/kis-beratungsstelle.html