Ich bin 2010 auf die Philippinen ausgewandert und arbeite dort bis heute als freiberuflicher Übersetzer. Ich habe unterdessen 3 Söhne und eine Stieftochter, die in Cebu City Multimedia-Design studiert.
Seit 2 Jahren bin ich Rentner, arbeite aber Vollzeit weiter. Bis zum Beginn diesen Jahres habe ich auch einigermaßen gut verdient. Aber seit Juli bekomme ich nur noch kleine Aufträge. Während dieser Zeit schwanden meine Ersparnisse auf 0 Euro, da ich nicht genug verdiente, um unseren Lebensunterhalt zu bestreiten. Dann kam die erste Katastrophe: Ein Kunde hat mich auf einer Rechnung von rund 2500 € sitzenlassen. Ich habe zwar ein Inkassobüro eingeschaltet, aber da wird es sicherlich noch sehr lange daueren, bis ich das Geld erhalten kann.
Gestern dann die zweite Katastrophe. Irgendwelche Vandalen haben die Rückscheibe unseres Autos, dass an der Straße abgestellt war, eingeschlagen. Damit wir die Kinder wieder zur Schule fahren können, muss die Scheibe umgehend repariert werden.
Auf der beruflichen Seite versuche ich seit Wochen, neue Kunden zu finden. Aber dies fällt irgendwie noch sehr mager aus. Aufgrund der schlechten Wirtschaftslage sind weniger Übersetzungsprojekte auf dem Markt und größere Übersetzungsbüros vergeben dann ihre Aufträge an ihre Stammmannschaft. Hier muss ich jetzt Geld finden, um mindestens noch drei Monate finanziell über die Runden zu kommen.
Ich habe schon in der Familie um Unterstützung gebeten und meine Schwester hat mir auch mit einem Betrag ausgeholfen. Aber leider reicht das nicht aus. Daneben habe ich vor, meinen Motorroller zu beleihen, was aber leider nur rund 350 € bringen wird. Für das Auto, das ja jeden Tag gebraucht wird, geht das natürlich nicht, da ich das beliehene Fahrzeug dem Geldgeber überstellen müsste.
Es fällt mir wirklich nicht leicht, mit meinen 67 Jahren diesen Weg gehen zu müssen, um eine finanzielle Durststrecke zu überbrücken. Ich schäme mich sogar dafür.