... Ein Jahr hatten die Ärzte meinem Vater noch gegeben, der Krebs wurde diagnostiziert. Die Untersuchung ergab das der Krebs schon gestreut hatte.
Bei dem Arzttermin waren meine Stiefmutter und ich dabei. Der Arzt sprach mit uns, ich hörte zwar alles was er sagte, aber ich wollte es nicht verstehen. Zu tief saß der Schock und die Angst, was jetzt passieren würde...
Doch was heisst eigentlich ein Jahr?
Ein Jahr voller Tiefen, Angst, Wut und Trauer. Ein Jahr voller Leid, Krankenhausaufenthalte, OP's, Chemos, Wünsche die nicht erfüllt werden konnten und letztendlich das Hospiz, welches alles gemacht hat, um die letzten Wochen für meinen Vater so angenehm wie möglich zu gestalten.
Ein Jahr, dass viel zu kurz war und sich dennoch wie eine Ewigkeit anfühlte, wenn man zusehen muss wie ein geliebter Mensch immer schwächer wird und man jeden Tag Angst hat wenn das Telefon klingelt.
Man hatte noch so viel zu sagen und gleichzeitig wusste man nicht was man sagen sollte.
Die Hilflosigkeit alles mitansehen und ihn leiden sehen zu müssen. Seine eigenen Bedürfnisse zurückzustellen und sich aufopfernd und geduldig um ihn zu kümmern.
Für meine Stiefmutter hieß dies wortwörtlich bis das der Tod sie geschieden hat...
Mein Papa ist jetzt nicht mehr bei uns. Wir haben lange getrauert. Es war die schlimmste Zeit meines Lebens. Dieses eine Jahr und der Tod. Doch ohne meine Stiefmutter wäre mein Vater oft alleine gewesen, da sie Tag und Nacht an seiner Seite war. Er ist sogar neben ihr im Bett eingeschlafen, im Hospiz...
Ich möchte diese tolle Seite dafür nutzen meiner Stiefmutter etwas zurückzugeben.
Sie selber hat Familie in Bosnien, ihre Schwester wohnt dort mit ihren Neffen und Nichten. Das Haus ist alt, der Ehemann schon lange gestorben. Jedes Jahr fährt meine Stiefmutter nach Bosnien und bringt Geschenke oder ein paar Anziehsachen mit für die Großneffen und Nichten. Jedes Jahr wird etwas Geld für Holz dorthin geschickt, damit sie heizen können. Oder zwischendurch muss Geld her, da man sonst keine Medikamente kaufen kann. Jetzt wurde das Dach notdürftig repariert.
Ich möchte meine Stiefmutter auf diese Weise unterstützen Ihrer Familie zu helfen, so wie Sie es bei mir und meiner gemacht hat.
Auch möchte ich gerne etwas an das Hospiz spenden.
Ich würde mich wirklich sehr freuen, wenn ich Unterstützung bekommen würde und meine Stiefmutter damit überraschen kann.
Auf dem Foto ist mein Vater mit meiner Stiefmutter abgebildet. Er wurde leider nur 67 Jahre alt.
Es gibt keinen Tag, an dem wir nicht an ihn denken. Er fehlt uns einfach sehr.
1000 Dank an meine Stiefmutter und vielen Dank an das Hospiz, für diese Unterstützung. Vorallem in den letzten Stunden als ich nicht da sein konnte.
Gott schütze Euch!!!