Hallo liebe Menschen,
Ich bin Erika, 38 Jahre jung und alleinbegleitende Mama einer wunderbaren Tochter, die im Januar 8 wird.
Mein Leben verlief leider alles andere als harmonisch. Angefangen über Scheidungskind, häusliche Gewalt und extremes Übergewicht, wurde ich mit 18 aus dem Hotel Mama ausquartiert. Meinen Berufswunsch durfte ich nicht nachkommen, weil ich schnellstmöglich eigenes Geld durch eine Ausbildung verdienen musste. Weitere schulische Qualifizierung undenkbar. Geflüchtet in eine toxische Beziehung vergingen nach Rauswurf von zuhause 7 Jahre, als ich mich trennte. Danach hieß es von null anfangen und das Leben allein gestalten. Mit 1000€ netto Vollteit als Arzthrlferin ging es ums blanke überleben. Weder Zeit noch Gefanken über Möglichkeiten der beruflichen Umorientierung. Gegangen im Alltag und mit dem Gefühl, dass das nicht alles sein kann...lebte ich die nächsten 5 Jahre daher. Immer im Kampf, den Kosten Herr zu werden. Nebenjobs um Wohnung, Auto und Essen zu sichern, brachten mich physisch und psychisch an meine Grenzen. Burn-Out. In dieser Zeit lernte ich den Kindsvater kennen und nach langer Zeit gingen -gefühlt- wieder Türen auf. Gemeinsame Zukunftspläne machten Mut und das Eintreten der Schwangerschaft das Glück vorerst grenzenlos. Der Kindsvater fühlte sich zunehmend der Situation nicht gewachsen und beschloss, 2 Wochen vor Geburt, seinen Weg ohne uns zu gehen. In einer Flut von Traurigkeit und Existenzängsten und gelähmt in der Situation, verbrachte ich meine Eltetnzeit zuhause. Tausende Gedanken wie es -auch beruflich- weitergehen kann! Und zeitgleich der Anstoß zum Umdenken, dass es beruflich anders weitergehen muss. Ich verkaufte alles, was ich entbehren konnte und etwas Geld brachte und startete ein Fernlehrgang zur psychologischen Beraterin, mit dem Wunsch, mein beruflichen Wirkungskreis zu verändern. Durch das Leben gezeichnet und mit unterschiedlichen Erfahrungen bestückt, wuchs und mir die absolute Gewissheit, jede Situation meistern zu können. Vollem Verständnis all denen gegenüber, die dieses Gegühl nicht haben. Es entstand der Wunsch, anderen zu helfen. Meine zukünftige Tätigkeit sollte anderen helfen, sie bestärken und unterstützen. Ich kehrte zurück ins Arbeitsleben, zwar nicht vollständig so, wie es mir gewünscht hatte, jedoch konnte ich in Einzelberatungen Arbeitnehmern in veränderlichen Lebenssituationen zur Seite zu stehen. Aus wirtschaftlichen Gründen wurde ich nach 1,5 Jahren aus dem Unternehmen entlassen. Nach 3 Monaten biss ich in den sauren Apfel und nahm die Tätigkeit an der Notaufnahme im hiesigen Krankenhaus auf. Nahezu zeitgleich mit Beginn der Pandemie. Dadurch veränderten sich meine Arbeitszeiten so erheblich, dass ich die Betreuung meiner Tochter außerhalb der Kiga-Zeiten nicht mehr abdecken konnte. Als lösungsorientierte Option wurde mir zum Akzeptieren der Arbeitszeit oder eben die Kündigung gegeben. Ich kündigte zum Schulstart meiner Tochter im August 2020.
Seitdem bin ich arbeitslos bzw Arbeitssuchende. In unserer ländlichen Stadt sind die Optionen momentan sehr sehr schlecht. Weitere Entfernungen sind ein Mobilitätsproblem (kein Auto derzeit) und natürlich auch zeitlich. Köln oder Bonn sind pro Strecke 45/60 min entfernt.
Dazu kommt, dass ich für die Tätigkeitsbereiche, in denen ich tätig werden möchte, nicht die erforderlichen Qualifikationen mitbringe. Es scheitert oft an akademischen Abschlüssen oder gezielten Weiterbildungen. Diese Situation macht mich mittlerweile mürbe. Ich sehe ich als Vorbild und versage gerade gefühlt auf vielen Ebeben, weil ich unseren Lebensunterhalt nicht verdiene. Es ist ein Teufelskreis. Das Jobcenter boykottiert jegliche Anfragen zur Finanzierung meiner beruflichen Qualifikation. Deutschland ist ein Verwaltungsapparat mit unzähligen Vorschriften, die es zu erfüllen gibt. Am Ende des Tages trifft es meist die, die es nicht verdienen. Ich WILL arbeiten und das schnellstmöglich. Ich bin nur nicht bereit einfach etwas zu tun, was mich nicht erfüllt und mich dauerhaft krank macht. Ich habe durch einen Zufall eine Mitarbeit angeboten bekommen über einen Verein (Elternfrieden) der Beratungen, vermittelt durchs Jugendamt, anbietet. Es fehlen mir 2 Weiterbildungen, die das Jugendamt voraussetzt. Ich habe leider nicht die Möglichkeit innerhalb der Familie nach Hilfe zu fragen/zu hoffen (anderes schwieriges Thema)! Ich bin komplett auf mich allein gestellt und auch wenn ich glaube, dass man für alles eine Lösung findet, komme ich -gerade Finanziell- an meine Grenze! Ich bin überzeugt davon, dass wenn man gutes tut, auch gutes wieder auf einen zurückkommt. Ich hoffe, ich treffe hier auf Menschen, die kein Mitleid mit mir, sondern einfach Mitgefühl haben und die Möglichkeit haben, mich zu unterstützen. Herzlichst, Erika