Hallo allerseits. Wir möchten Euch unsere Tochter Gianna (8) vorstellen.
Sie ist eine Lebensfrohe, aufgeweckte, neugierige und weltoffene Persönlichkeit, die es liebt zu tanzen, reiten, singen, malen, basteln und sie mag Kickboxen. Immer mit einem Lachen im Gesicht spielt und kümmert sie sich um ihren kleinen Bruder Mariano (4) und unseren Hund Charly.
Ein ganz normales Kind eben 🙂
Doch diesen Sommer wurde ihre, wie auch unsere Kraft auf die Probe gestellt. Anfang Mai nahm alles seinen Lauf und keiner ahnte zu diesem Zeitpunkt, wie schnell sich unser aller Leben in eine neue Richtung drehen würde.
Nach anfänglichen Fieberattacken gingen wir nicht gleich vom schlimmsten aus, Kinderärzte sowie auch Krankenhäuser schickten uns in einem Zeitraum von 2-3 Wochen immer wieder aufs Neue mit einem Corona Test nach Hause mit immer demselben Ergebnis, NEGATIV. Als sich ihr Zustand immer mehr verschlechterte und sie bewusstlos wurde, entschlossen wir uns die Notaufnahme aufzusuchen und diese nicht wieder ohne einen Befund zu verlassen.
Der 19. Juni 2021 - ein Tag der alles verändern sollte. Ca. 3 Stunden nach dem wir im Klinikum angekommen waren und bei unserer Prinzessin unzählige Tests durchgeführt wurden, stürmten 4 Ärzte in unser Zimmer und nahmen mich (Mutter) mit vor die Tür "bitte setzen sie sich, ihre Tochter leidet an Leukämie" genauer gesagt an Akute lymphatische Leukämie (A.L.L.). In diesem Moment meinte ich die Ärzte müssten sich irren, nicht meine Gianna… Die müssen sich vertan haben - aber so war es leider nicht.
Gianna wurde umgehend auf die Intensivstation verlegt. Die Ärzte baten mich meinen Mann zu kontaktieren, der aufgrund der Coronavorschriften nicht mit in die Notaufnahme durfte. Nachdem mein Mann vor Ort war wurden wir in ein abgeschiedenes Besprechungszimmer gebracht, wo wir einige Zeit auf die Oberärzte warteten. Ungewissheit, Angst, Sorge und Verzweiflung machte sich in uns breit. Es waren nur wenige Minuten, doch es fühlte sich an wie Stunden. Wir bekamen zu hören, dass wir gerade noch rechtzeitig gekommen seien. Einen so hohen Leukozyten Wert (über 800.000) haben die Ärzte erst ein weiteres Mal gesehen, aber sie waren auch direkt - ihre Chancen stünden schlecht, das Wochenende zu überstehen. Für uns ist eine Welt zusammengebrochen. Doch Gianna will Leben!! Sie hat das Wochenende überstanden und noch in derselben Woche begann die erste Chemo-Therapie.
Leider erbrachte der erste Therapieblock nicht das erwartete Ergebnis und aus der anfänglich "gut behandelbaren" Krankheit wurde sie bereits kurz darauf in die Hochrisikogruppe eingestuft. Eine Stammzellenspende ist nun unumgänglich.
Nun ist ein halbes Jahr vergangen und der stramme Zeitplan mit all den Chemo-Blöcken wurde aufgrund aller möglichen Nebenwirkungen, die sie mitgenommen hat, enorm in die Länge gezogen. Aber sie kämpft und gibt nicht auf - sie lacht noch immer jeden Tag und bei der Frage, wie es ihr geht kommt immer ein "GUT!".
Es ist unbeschreiblich welch eine Kraft ein so junges Mädchen entwickeln kann. Kraft die auch uns als Eltern stärkt. Kraft, die wir dachten, dass wir diese an sie weitergeben müssten. Nach mehreren Wochen Intensivstation und neun Wochen Klinikaufenthalt ist ihr Wille, Gott sei Dank, ungebrochen.
Wir haben nun einen Termin zur Stammzellenspende und auch drei 100%ige genetische Zwillinge, die in Frage kommen. Wir sind überglücklich und hoffen unseren Engel bald wieder nach Hause holen zu können.
Mit dieser Krankheit gibt es viele Vorkehrungen, die getroffen werden müssen. Auch nach der erfolgreichen Behandlung gibt es sehr vieles, das beachtet, geplant und in unserem Haus umgestaltet werden muss. Vor einiger Zeit ist nun noch an den Außenwänden Schimmel aufgetreten. Dass das schon für gesunde Menschen eine schädliche Belastung ist, müssen wir wohl niemandem erklären. Aber für unsere kleine ist es keine Option das Problem oberflächlich anzugehen.
Mein Mann hat nun das Kinderzimmer selbst in Angriff genommen und ist an seine Grenzen gestoßen. Er kümmert sich gerade um unseren Sohn, ist täglich für uns da, geht zur Arbeit, erledigt den Haushalt, geht mit dem Hund und alles was noch so im Alltag anfällt. Er nimmt ungern Unterstützung an und versucht alles allein zu meistern. Ohne fachliche Unterstützung bekommen wir das aber nicht schnell genug in den Griff. Das hat nun auch er eingesehen.
Die Kosten hierfür und für alle weiteren Umbauten und Veränderungen übersteigen jedoch bei weitem unsere finanziellen Möglichkeiten. Sogar einen Umzug haben wir in Betracht gezogen, aber auch das ist in der heutigen Zeit nicht mehr so leicht und schnell zu bewerkstelligen. Zudem würden hier nur weitere Kosten entstehen und die räumliche Veränderung würde uns zusammen noch mehr belasten. Mariano und vor allem Gianna sollen in ihrem gewohnten Umfeld wieder glücklich werden können, wenn unsere kleine Prinzessin hoffentlich irgendwann als gesundes Kind aus dem Krankenhaus zu uns zurückkommt.
Wir danken allen Helfern und Spendern recht herzlich, die uns und Gianna unterstützen.
Jeder noch so kleine Beitrag hilft uns wirklich sehr…
Mit den Besten Grüßen
Eure Familie Pfeifer