Hallo ihr lieben, gleich vorweg, mir fällt das nicht leicht so öffentlich darüber zu sprechen und vielleicht ist meine Geschichte auch nicht die schlimmste die man hier lesen kann. Für mich und meine Kinder ist das gerade aber der schlimmste Moment im Leben, aus dem wir allein nicht raus kommen. Ich suche Hilfe, weil ich alles tun werde um mich und meine Kinder zusammen zu halten.
Hallo mein Name ist Tamara, ich bin 30 Jahre alt und mittlerweile alleinerziehende Mama von fünf Kindern. Kind1 ist 13, Kind2 ist 9, Kind3 ist 7, Kind4 ist 5 und Kind5 aktuell neun Monate.
2017 lernte ich meinen jetzigen Ex-Freund (40 Jahre) kennen, der aus Österreich kam. 2018 kam unser erstes gemeinsames Kind zur Welt, Kind4 (Kind1, 2 und 3 hab ich mit in die Beziehung gebracht, Kind1 lebte bei meinen Eltern).
2019 beschlossen wir zusammenzuziehen, nach zwei Jahren Fernbeziehung. Er hat gerade eine selbstständige Tätigkeit begonnen, also war klar Kind2, 3, 4 und ich würden nach Österreich ziehen. Die Beziehung war mit starken Tiefen und wenigen Höhen geschmückt, für mich verständlich ‚er hatte ja viel Arbeit‘. Zwei Jahre später zog Kind1 zu uns, ab da fing alles an.
Nach ca. einem Jahr rebellierte sie gegen mich, hat mich bestohlen und belogen. 2022 bin ich erneut schwanger geworden und zum Ende der Schwangerschaft nahmen die rebellischen Züge meiner Tochter immer mehr zu.
Bis März 2023 habe ich versucht sie zu verstehen und ihr zu helfen, doch die Probleme wurden mehr. Ich war hochschwanger und konnte das nicht mehr alleine bewältigen. Es gab nicht weit von uns entfernt eine tolle Mädchen WG, in die sie einzog und es kehrte etwas mehr Ruhe ein -dachte ich.
Juni 2023 kam Kind5 zur Welt und es schien alles gut zu werden. Kind1 durfte regelmäßig nachhause kommen und die Wochenenden liefen gut! Sie verstand sich immer besser mit meinem Ex-Freund, redete und alberte viel mit ihm. Auch Kuscheln beim Filme-Sonntag war drin.
Am 29.9.23 um 22.00 Uhr, als wir den Geburtstag von Kind1 nachfeierten, veränderte sich unser Leben schlagartig.
Ich habe meinen ex und Kind1 erwischt.
Nach langen Gesprächen, bei denen ich auch herausgefunden habe, wie lange das schon lief, hat er sich selbst angezeigt. Meine Kinder, sowie auch ich, mussten bei der Polizei aussagen. Die Gerichtsverhandlung, bei der ich als Zeugin ausgesagt habe, ergab auch schon ein Urteil.
Mein Leben war in der Vergangenheit auch nicht leicht. Ich wurde selbst mit 14 vergewaltigt, hatte mich selbst verletzt, Drogen konsumiert und einige Suizidversuche hinter mir. Ich hab allerdings selbst einiges auch mit stationärem Aufenthalt in den Griff bekommen. Ich hatte von 2002 keinen bis mäßigen Kontakt zu meiner Familie erst 2017 fing das langsam wieder an, vor allem aber mit meinen Schwestern verstehe ich mich heute sehr gut. Im Moment sind sie meine einzige Unterstützung und mein größter Halt, die Entfernung macht dies aber auch nicht leicht!
Es geht natürlich hier auch um mein eigenes Trauma, das ich jetzt dringend bearbeiten muss, vor allem weil es durch den Vorfall mit meiner Tochter und meinem ex zu einer Retraumatisierung kam. Dazu kommt die akute Depression die von Tag zu Tag schlimmer wird, erneutes selbstverletzendes Verhalten, Panikattacken und Vertrauensprobleme. Sicher helfen die aktuellen Probleme mit unserer Wohnsituation und dem fehlenden Auto nicht dabei mein Leben und das meiner Kinder wieder auf einen „Normalzustand“ zu bekommen.
Kind1 geht es nach zwei Suizidversuchen und starken Selbstverletzungen langsam wieder besser, aktuell befindet sie sich noch in einer Kinderpsychiatrischen Einrichtung. Derzeit arbeiten wir an unserer Beziehung, was sehr gut läuft.
Meinen kleineren Kindern fällt es etwas schwer damit klarzukommen, dass wir jetzt alles verlieren, unser Zuhause, ihre Freunde, die Familie auf der Seite von Papa inklusive Papa und unsere Mobilität (vor allem, weil sie ja Therapien hätten, die mit dem Auto zu organisieren sind).
Wir möchten das alles endlich hinter uns lassen. Zurück nach Deutschland zu Freunden und Familie ziehen, wo auch Unterstützung wartet, um dringend nötige Therapien in Anspruch nehmen zu können und endlich wieder atmen können.
Wir brauchen Hilfe, um unseren Neustart zu finanzieren. Ein Auto, Kaution für ein neues hoffentlich dauerhaftes Zuhause und eventuell neue Möbel wären super hilfreich!
Ich bin dankbar für alles, was uns weiterhilft, zusammenbleiben zu können und gemeinsam als Familie alles zu bearbeiten, um auf den richtigen Weg zurückzufinden.
Danke für eure Unterstützung und danke auch an jeden der sich die Zeit nimmt, sich meine Geschichte durchzulesen.
Eure
Tamara