Hi, Du! Danke, dass Du hier vorbeischaust.
Wie gern würde ich Dir hier von einem großen Traum berichten, von einer Reise um die Welt, einem neuen Auto oder einem umwerfenden Haus. Aber mein Traum ist viel kleiner, viel unscheinbarer: Ich würde so gern einmal wieder lächeln.
Leider fällt mir das seit einigen Jahren schwer, auch wenn es davor zu meinem ehrenamtlichen Alltag gehört hat. Menschen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern, das war immer das Größte für mich. Das Lächeln der kranken Menschen, die ich auf ihrem Weg begleiten durfte. Das Lächeln der Jugendlichen, die sich zuhause nicht mehr willkommen gefühlt haben und die in Wochenendprojekten etwas Ablenkung und Erfüllung finden konnten. Das Lächeln der Geflüchteten, mit denen ich ein Stück ihres Weges in ihre neue Heimat gehen durfte. So ein Lächeln ist einfach unbezahlbar.
Doch mein eigenes Lächeln verging mehr und mehr, als in kurzer Zeit vier meiner liebsten Verwandten und Freunde nacheinander starben. Krebs. Parkinson. Krankheiten können so brutal sein. Erst habe ich es nicht gemerkt, was das mit mir gemacht hat. Noch fast zwei Jahre habe ich weiterhin all meine Freizeit genutzt, um Menschen am Rand der Gesellschaft ein Lächeln zu schenken. Aber irgendwann wurde mir bewusst, dass mein eigenes Lächeln verschwunden war.
Leider war es da schon zu spät, ich war in einer tiefen Depression gefangen und habe mich lange nicht getraut, um Hilfe zu fragen. Das Leben rauschte nur noch so an mir vorbei, und ich war nicht mehr in der Lage, mich um irgendetwas zu kümmern. Irgendwann konnte ich mich nicht einmal mehr auf meine Arbeit konzentrieren und kündigte meine damalige Stelle. Dann kam die große Leere. Nur die Kosten liefen immer weiter. Miete, Abos, Versicherungen. Ich habe die Welt einfach nur noch über mich ergehen lassen. Dass das ein Fehler war, weiß ich heute. Aber damals habe ich vor lauter Traurigkeit und Dunkelheit gar nicht gemerkt, wie sich immer weiter Schulden angehäuft haben. Als sich die ungeöffneten Briefe dann stapelten, wurde es immer nur noch schlimmer.
Mit viel Mut und Überwindung habe ich mir nun Hilfe gesucht und eine neue Arbeitsstelle begonnen. Es ist noch ein weiter Weg, aber ich möchte ihn Schritt für Schritt gehen, um wieder lächeln zu können. Und vor allem, um irgendwann wieder anderen Menschen ein Lächeln zu schenken und ihnen zu helfen, gar nicht erst in so eine Lage zu kommen. Eine große Hürde auf diesem Weg sind die Schulden, die durch meine Depression entstanden sind und die ich nun abbauen muss. Ich gebe mein Bestes, um daran zu arbeiten, aber ich bin auf Hilfe angewiesen.
Vielleicht möchtest Du mir ja ein kleines Lächeln schenken, obwohl Du mich nicht kennst. Vielleicht können ja viele Menschen mit vielen kleinen Schritten ein kleines Märchen wahr werden lassen und einen neuen Anfang möglich machen. Vielleicht magst Du einen kleinen Beitrag dazu leisten, dass nach einer langen Nacht die Sonne wieder aufgehen kann, damit ein wiedergefundenes Lächeln viele andere anstecken kann.
Ich danke Dir von Herzen.