<p>Guten Tag,mein Name ist Susanne und ich bin in großer Not. Mein Leben war einmal zufrieden und ausgefüllt bis sich durch meine Krebserkrankung alles änderte. Ich erkrankte 2012 am Non Hodgkin Syndrom. Zu dem Zeitpunkt entschied mein Mann das er dich lieber trennen möchte. Ich lies mich scheiden und zog zu meiner Mutter. Es war vorübergehend gedacht aber ich merkte schnell das meine Mutter alleine nicht mehr zurecht kam. Ich hatte schon lange die Verantwortung für meine Mutter mit der ersten Pflegestufe. Also rauften wir beide uns zusammen und kämpften gegen den Krebs und das Alter mit all seinen Facetten. Ich wurde gesund und die Pflege wurde mehr. Meine Mutter in ein Heim zu geben war nie eine Option aber ich wäre dankbar gewesen über Hilfe, die es leider nicht gab. Wir nahmen in Anspruch was uns Zustand und das nicht einmal im vollen Umfang. Irgendwann konnte meine Mutter nichts mehr alleine machen und ich wurde zu Rundum Pflegerin,was ich auch gerne gemacht habe. Leider habe ich unterschätzt wie anstrengend eine 24/7 Pflege sein kann. Kein Wochenende,kein Feiertag,kein Urlaub und noch weniger Geld zu Verfügung um sich vielleicht mal etwas leisten zu können. Ich war mit allem alleine. Wenn es Hilfe in finanzieller Hinsicht gab seitens meiner Familie wurde ich auch immer daran erinnert das dass nicht selbstverständlich ist. Das ich unsere Mutter pflegte und keine Fremde Person das war uninteressant. Ich hätte ja auch unsere Mutter ins Heim geben können. Irgendwann habe ich nichts mehr zu dem Thema Pflege gesagt und meine Aufgabe erfüllt. Das ich dabei wieder krank wurde habe ich ignoriert. Ich erkrankte an Brustkrebs und bekam einen Herzinfarkt. Heute ist mein Herz schwach der Krebs irgendwie besiegt aber meine Psyche ist am Ende. Ich hatte einen schweren Autounfall wo sich alle fragten wie ich das überhaupt überlebt habe. Ein guter Mensch gab mir Geld für ein neues gebrauchtes Auto. Durch die Pflege war ich auf ein Auto angewiesen und sehr dankbar für die Hilfe. Zwischenzeitlich starben 2 meiner großen Geschwister. Meine Mutter litt sehr darunter, ich wusste an manchen Tagen nicht mehr was ich noch tun kann um diese leidende Mutter etwas aufzuheitern. Die Beerdigung meines Bruders wurde zu einem Problem. Niemand in der Familie wollte sich an den Kosten beteiligen. Meine Mutter wurde mit amtlichen Schreiben geradezu erschlagen. Ich beschloss das wir das ersparte Geld für ihre Beerdigung für die Beerdigung meines Bruders nahmen. Es kamen noch etliche Kosten,wie ein Anwalt,hinzu und ich hoffte das wir von unserem bisschen Einkommen wieder sparen könnten für die Beerdigung meiner Mutter. Es kam alles anders. Die Pflege wurde aufwendiger und teurer. Nicht alles was man braucht wird auch von der Pflegekasse bezahlt also bezahlt man vom Pflegegeld was benötigt wird. Wer sich hinstellt und pflegenden Menschen sagt, ihr bekommt ja das Pflegegeld,der soll sich schämen. Es ist leicht von außen alles besser zu wissen und keine Verantwortung und keine Entscheidung treffen zu müssen. Ich bekam den niedrigsten Hartz4 Satz weil ich als Bedarfsgemeinschaft mit meiner Mutter eingestuft wurde. Heimlich ging ich öffentliche Toiletten putzen.Heimlich weil ich meine Mutter nicht damit belasten wollte. Aber das Geld war eine Hilfe. Auf der einen Seite habe ich eine große Familie auf der anderen Seite wohnen sie nicht in der Nähe und am liebsten machte man um uns einen großen Bogen. Wir sind die arme,lästige Verwandtschaft gewesen die nur Geld kostet. Es ist so leicht für jeden Außenstehenden zu urteilen und alles besser zu wissen. Daran habe ich mich gewöhnt. Meine Mutter starb im Mai 2022, leider am Ende des Monats. Ich stand ab Juni erstmal ohne Geld da außer dem Hartz4 Satz von nicht mal 400€ . Ich wusste nicht wie ich die Beerdigung bezahlen sollte. Als ich meine noch lebenden Geschwister über den Tod unserer Mutter informierte war ich erstaunt über die Empathielosigkeit die mir entgegen kam. Keiner aus meiner Familie rief mich zurück und fragte mich wie machen wir das jetzt mit der Beerdigung und den Kosten. Ich war geschockt. Als der Bestatter kam und anfing zu rechnen war mir nur noch übel. Wie sollte ich es vermeiden das meine Mutter ein Sozialbegräbnis bekommen würde. Meine Cousine und mein Cousin waren an diesem Tag da und ich nahm all meinen Mut zusammen und rief meine Schwester an. Ich erzählte ihr das der Bestatter da sei und ich die Beerdigung nicht bezahlen kann. Sie sagte dann sie würde mit dem Bestatter reden und übernahm dann die Kosten aber sagte auch gleich das alle sich beteiligen müssen. Ich konnte mich bis heute nicht daran beteiligen. Nach dem Tod begann für mich ein Rennen von Amt zu Amt um überleben zu können. Freunde leihten mir Geld um über diese Zeit zu kommen. Gesundheitlich ging es mir immer schlechter und am Ende musste ich das Auto verkaufen um einer Bekannten endlich ihr geliehenes Geld wieder zugeben. Das Auto fehlt mir jeden Tag,ich lebe ländlich und bei all den Streiks komme ich kaum weg. Ich kann kaum Arzttermine einhalten. Zu allem wurde ich noch Opfer eines Identitätsbetrug. Viele Angelegenheiten habe ich über das Internet erledigt und dabei wurden wohl persönliche Daten von mir abgeschöpft. Ich wollte gerne in die Nähe meiner Familie ziehen aber das lass ich da mir durchaus zu verstehen gegeben wurde, das ich nicht erwünscht bin. Unsere Mutter wurde gepflegt und betreut von mir über fast 30 Jahre und jetzt bin ich überflüssig. Also fange ich neu an bei Null. Durch den Identitätsbetrug hat jemand Schulden auf meinen Namen gemacht und ich muss dafür jetzt gerade stehen weil die Polizei und Staatsanwaltschaft nicht weiter ermitteln. Es gibt zuviel von diesen Fällen. Meine Cousine will endlich ihre 1000 € wiederhaben die sie mir nach Mamas Tod geliehen hat. Ich brauche unbedingt ein Auto das ich meine Arzt Termine wahrnehmen kann. Ich sitze auf einer kaputten Heizung und die Vermieterin ist selber pleite. Eine neue Wohnung ist kaum zu bekommen. Ich bin auf der Suche aber es gibt nichts bezahlbares. Jetzt habe ich auch noch Wasser von oben weil das Dach undicht ist. Ich bin am verzweifeln. Ich bekomme jetzt eine kleine Erwerbsminderungsrente von 805€ und 297 € Wohngeld. Meine Nebenkosten an Strom und Gas belaufen sich auf 437€ und dann noch 440€ Miete für eine Bruchbude. Ich kann auch nicht mehr zu Tafel weil sie bei uns geschlossen wurde. In die nächste Stadt komme ich nicht außer mit dem Fahrrad. Was ich aber kaum schaffe weil mein Herz nicht mitmachen will. Alles was ich mir wünsche ist Schulden bezahlen,ein kleines Auto und hoffentlich eine vernünftige Wohnung in der das nötige funktioniert und die ich mir leisten kann und das es mir gesundheitlich besser geht. Das war ein langer Text und ich bedanke mich bei jedem der sich die Zeit nimmt und ihn vielleicht ließt und mich etwas unterstützen kann. Vielen, vielen Dank </p>