Defibrillatoren für Nettetal

Defibrillatoren für Nettetal | Spenden sammeln
 
 

Er war tot – jetzt kämpft er für „Defis“
Bei der Prunksitzung 2017 erlitt Michael Zillekens auf der Bühne einen Herzstillstand. Ohne Defibrillator wäre er nicht mehr am Leben. Jetzt sammelt der Familienvater Spenden, damit mehr dieser Geräte angeschafft werden können.
 Michael Zillekens setzt sich nach seiner Rettung für mehr Defibrillatoren in Nettetal ein. 
Nettetal: Es ist der 11. Februar 2017: Michael Zillekens steht auf der Bühne im Seerosensaal und führt als Sitzungspräsident des Karnevalskomitees Lobberich 456 Besucher durch die Prunksitzung. „Ich habe noch in die Gesichter vor der Bühne geschaut. Plötzlich war alles schwarz“, erinnert sich Zillekens. Hier enden seine Erinnerungen. Vor seiner Frau Sylvia, vor all seinen Karnevalskollegen und den feiernden Gästen, sackte Michael Zillekens auf der Bühne in sich zusammen. Jetzt begann ein Wettlauf gegen die Zeit: Der Sitzungspräsident erlitt einen plötzlichen Herzstillstand.

„Es hat sich nicht angebahnt. Auf der Bühne habe ich mich gut gefühlt, war voller Adrenalin“, sagt der Sitzungspräsident. Während die meisten Gäste im ersten Moment dachten, dass Zillekens Ohnmacht zur Show gehört, eilte ein Oberarzt aus dem Publikum sofort zur Hilfe. „Auch die Malteser Feuerwehr war vor Ort und hatte zufällig einen Defibrillator dabei. Der gehört eigentlich nicht zu ihrer Ausrüstung“, erklärt der 56-Jährige.

Die Ersthelfer zerrissen Zillekens Ornat, griffen zum Defibrillator und begannen die Wiederbelebung. Noch auf der Bühne liegend, kam der Karnevalist wieder zu Bewusstsein: „Das Erste was ich hörte war ,Da isser ja wieder´“, erzählt er. „Mir wurde gesagt, dass man mich ins Krankenhaus bringen würde. Ich wollte aber weiter Karneval feiern.“ Erst als er an sich herunterschaute, das zerrissene Ornat bemerkte, die Spannng in der Luft spürte, wurde ihm klar, dass etwas nicht stimmt.

Was eigentlich passiert war, verstand der Lobbericher erst, als ihn ein Arzt im Krankenhaus über das Geschehene aufklärte. Wäre kein Defibrillator vor Ort gewesen, dann hätte der Familienvater diesen Abend nicht überlebt.

„Als ich das realisiert habe, war ich 36 Stunden wach. Ich hatte einfach Angst, dass es wieder passiert“, erinnert er sich. Zwölf Tage lang hat das Krankenhauspersonal den damals 52-Jährigen „auf den Kopf gestellt.“ Dann kam an Altweiber die Diagnose, die eigentlich keine war: „Man konnte keinen Auslöser feststellen. Ich war gesund.“

Im Krankenhaus hatte Zillekens viel Zeit zum Nachdenken und ihm wurde bewusst: „Ich hatte so ein großes Glück, dass die Feuerwehr einen Defibrillator dabei hatte. Ich wollte, dass mindestens die Lobbericher Feuerwehr einen Defibrillator für ihre Standard-Ausstattung bekommt.“ Gemeinsam mit seiner Frau hat er eine Spendenaktion ins Leben gerufen. Die großartig angenommen wurde. „Ich konnte am Ende drei Defibrillatoren besorgen, die ich der Feuerwehr übergeben wollte“, erzählt der Lobbericher.

Doch diese durfte die Wehr nicht annehmen. Deswegen entschloss sich Zillekens dazu, die angeschafften Geräte in allen drei Karnevalssälen in Nettetal unterzubringen. Seitdem ist der Seerosensaal, der Festsaal „Zur Mühle“ in Kaldenkirchen und der Karnevalssaal in Breyell mit einem Defibrillator ausgestattet.

Mit Unterstützung und auf Initiative des Lobberichers haben sich Carmen und Ellen Riether entschlossen, ihre Betreuungsstätte in Lobberich ebenfalls mit einem Gerät auszustatten. Seine Geschichte hat das Mutter-Tochter-Gespann berührt: „Ich habe es selbst schon erlebt, dass jemand an einem plötzlichen Herztod gestorben ist“, erzählt Ellen Riether. Deswegen war es ihr umso wichtiger, dass in der Betreuungsstätte, in der vorwiegend ältere Menschen Zeit verbringen, ein Defibrillator installiert wird. Wichtig ist den Dreien, dass die Einzelhändler in der Lobbericher Innenstadt wissen, dass sie bei den Riethers einen Defibrillator finden, denn: „Im Notfall kommt es auf Sekunden an.“

Alle drei wünschen sich auch, dass Städte und Kommunen gezielter darüber informieren, an welchen Orten Defibrillatoren stehen: „Durch Defis werden im Jahr mehr als 100.000 Leben gerettet.“ Und sie sind überzeugt: „Es ist wichtig, dass noch weitere davon angeschafft werden.“

INFO Spendenaktion
Geld sammeln für weitere Defibrillatoren Michael Zillekens möchte für zwei weitere Defibrillatoren Geld sammeln. Diese möchte er dann an die Stadt Nettetal übergeben.



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66 Spenden
€ 6.892,00
Ziel: € 5.000,00
137%

Diese Aktion ist beendet.