Burnout Mein Weg zurück zu alter Stärke

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Liebe Leserin und lieber Leser,

ich möchte mich kurz vorstellen u. Dir im Anschluss meine Geschichte, erzählen.

Ich heiße Chris u. Bin 32 Jahre alt, die folgenden Zeilen sind sehr persönlich und um ehrlich zu sein ist mir das ganze auch sehr unangenehm. Ich möchte nicht das Menschen aus meinem Dorf oder näheren Umfeld von diesem Aufruf erfahren, weil ich mich schlichtweg schäme. Natürlich verstehe ich auch das ich nicht völlig anonym um Hilfe bitten kann.

Ich werde versuchen meine Situation so detailliert und offen zu schildern wie nur möglich. Doch bitte sei mir nicht böse das ich kein Bild von mir veröffentlichen möchte, auch wenn ich damit vermutlich sogar mehr Erfolg hätte.

Ich bin verzweifelt und weiß nicht weiter, ich brauche Hilfe.

Ich bekam durch unseren Hausumbau, aber vorallem in Kombination mit Überstunden auf Arbeit gewaltige Probleme. Irgendwann war es so das ich ab 6 Uhr im Büro war und sobald Feierabend war, habe ich zuhause das Haus komplett renoviert. Bis spät abends arbeitete ich an unserem Haus und wenn ich dann im Bett lag wurden noch die nächsten Arbeitsschritte geplant, was am nächsten Tag zu erledigen wäre. Gleichzeitig plant man auch wie alles aussehen soll und man muss spontan auf Änderungen oder Probleme reagieren. Nach ca. 4h Schlaf war die Nacht vorbei und alles begann von neuem.

Am Anfang war ich noch voller Energie und motiviert bis in die Haarspitzen. Doch nach ca. 8-9 Monaten Dauerfeuer stellte sich Erschöpfung ein, Probleme waren nicht mehr so leicht zu lösen aber es ging trotzdem irgendwie weiter. Nach fast einem Jahr in dem ich jeden Tag rund um die Uhr gearbeitet habe zeigte mir mein Körper unmissverständlich meine Grenzen, welche ich auch nicht weiter verschieben konnte. Leider ließ die Kraft immer öfter nach, die Erschöpfung zeigte sich immer öfter und sie hatte so viele Gesichter. Gereizt, traurig, Tinnitus, zuckende Augenlider, brennende Augen, ein lachendes Gesicht vor einem weinenden Geist. Ich war aufgedreht, kraftlos, war motiviert und niedergeschlagen zugleich.

Meine Freundin sagte mir ich solle eine Pause machen. Ich würde mich übernehmen, ich könnte ausbrennen.

Ich konnte darauf nicht hören, eine Pause führte zu noch mehr inneren Stress. Mein innerer Antrieb war größer als die Erschöpfung, aber die Kraft ließ trotzdem immer weiter nach.

Ich war und bin wie ein alter kaputter Handyakku der ständig geladen werden muss weil er schon nach kurzer Zeit wieder leer ist. Ich machte keinen Urlaub, schlief zu wenig und gönnte mir einfach keine Pause. 

Jede Pause, jeder stillstand weckte die Geister im Kopf, die Schmerzen spürte man erst in der Ruhe. Deshalb konnte ich nicht nachlassen, ich wollte endlich fertig werden. So schnell es geht durch den Sturm um endlich nachhaltig zur Ruhe zu kommen. Am Ende saß ich in meinem Flur, starrte völlig leer auf die Wand und wusste nicht mehr was ich gerade tun wollte. Ich konnte nicht mal mehr ein paar Schrauben aufsammeln. Ich bekam Sekundenschlaf während ich durchs Büro lief und Ließ dabei meine Flasche fallen. Eine Situation die für alle beteiligten lustig war, nur für mich nicht, auch wenn ich selbst darüber scherzte um das alles zu überspielen. Ich war ein Zombie, maximal gereizt, ständig hilflos und Überfordert. Eine heruntergefallene Gabel war für mich eine absolute Katastrophe, ein nicht zu bewältigendes Ereignis. Schreie, Heulkrämpfe, Panikattacken, innere Einsamkeit, Unruhe, Erschöpfung, zurückgezogen u. Dennoch Kontaktfreudig. Ich wechselte ständig zwischen allen extremen. Wenn ich im Haus arbeitete war ich von Kleinigkeiten geschafft, wenn ich mich zur Ruhe legte um Kraft zu tanken plagte mich die Langeweile und ich musste irgendwas tun nur um zu merken das ich es ja doch nicht mehr kann. Es ist paradox, in dem einen Moment bin ich kraftvoll und mir wachsen Flügel und im nächsten Moment werden sie so schwer das sie mich aufs Sofa ziehen und mich irgend etwas dort fest hält. Gleichzeitig macht mich meine Lethargie in diesem Moment wütend und traurig zugleich. Ich komme dann einfach nicht mehr auf die Beine, sehr oft müssen mich alltägliche Verpflichtungen zwingen wieder aufzustehen. Ich bin wirklich kein fauler Mensch, eher das Gegenteil ist der Fall. Nur fehlt mir häufig die Kraft. 

Aber erkläre das mal deinem Umfeld, deinen Verwandten die aus einer Generation kommen in der psychische Belastung nur ein anderes Wort für Faulheit und Nullbockstimmung ist. Es verstand und versteht niemand der nicht permanent live dabei ist und die Entwicklung erlebt oder gar selbst darunter leidet. Jeder Versuch es meiner Familie zu erklären, jeder kleine Hinweis von mir wird im Keim erstickt. Man will es einfach nicht hören, sie können oder wollen es nicht sehen. Oben drauf wollen sie mir weitere Aufgaben geben. Ob ich mal eben dieses oder Jenes erledigen kann, ich habe ja schließlich Erfahrung beim renovieren um nur ein Beispiel zu nennen. 

Mir ist inzwischen einfach alles zu viel, ich kann all diese Dinge nicht mehr bewerkstelligen. Mir scheint das Leben oft einfach zu schwer. Bitte versteh mich nicht falsch, ich denke dabei nicht an Suizid. Ich liebe das Leben und will es endlich wieder genießen. Ich möchte einfach nur runter kommen u. Wieder ein normales Leben ohne diesen ständigen Druck leben. 

Ich brauche eine Auszeit, ich kann sie mir aber nicht leisten. Ich muss schließlich Geld verdienen um das Haus zu finanzieren. Ich möchte bzw. Muss mir eine längere berufliche Pause nehmen. Ich kann aber nicht einfach kündigen, es wird wohl auf etwas wie Reha oder Unbezahlte Freistellung hinaus laufen. Ich benötige für diese Zeit aber finanzielle Unterstützung, ohne deine Hilfe werde ich das nicht realisieren können. Der Druck ist zu hoch, ich muss, aber ich kann nicht mehr funktionieren. Ich muss mich endlich aufräumen, aber ich habe Angst meine Existenz zu verlieren wenn ich mir eine Auszeit nehme. Das wiederum sorgt für noch mehr Chaos in meinem Kopf. Ich brauche Zeit, Zeit zum atmen um wieder auf die Beine zu kommen. 

Deshalb wäre ich dir unendlich dankbar wenn du mich unterstützen könntest um mir etwas Last von den Schultern zu nehmen. Jede Spende verschafft mir Zeit, Zeit um mich zurück zu ziehen um Kraft zu tanken. Um mit professioneller Hilfe die Probleme der letzten 2 Jahre aufzuräumen. 

Vielen Dank für das Lesen meiner Zeilen, vielen Dank für deine Hilfe. 

Alles Liebe, Chris

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